Hamburg. Windkraft im Aufwind: Die Zukunftsaussichten sind nach Einschätzung der Branche rosig. Und Nordamerika entwickelt sich nach dem Präsidenten-Wechsel als weiteres Zugpferd.

Die Windkraftindustrie blickt mit großer Zuversicht in die Zukunft.

"Insbesondere die langfristigen Marktaussichten tragen zu einer guten Bewertung in der Onshore- und Offshore-Windindustrie bei", heißt es in einer Mitteilung der Hamburg Messe, die im Zusammenhang mit der Fachmesse Windenergy regelmäßig die Stimmung in der Branche erheben lässt. "Zu den größten Gewinnern im Stimmungsbarometer gehören dabei die Märkte in Europa und Nordamerika, die ihre Positionen deutlich ausbauen können."

Die momentane Marktsituation für die Windkraft an Land (Onshore) wird von den Marktakteuren ebenso durchweg positiv eingeschätzt wie die Zukunftsaussichten. Dabei gilt neben Asien vor allem Nordamerika als Antreiber: Seit dem Machtwechsel von Präsident Donald Trump zu Joe Biden planen die USA einen starken Ausbau bei der Erzeugung von Windenergie. Für die Windkraft auf See (Offshore) sind die positiven Einschätzungen der Experten noch besser: "Insbesondere Nordamerika kann seine Bewertung deutlich verbessern und verzeichnet eine neue Bestmarke", berichtet die Hamburg Messe.

Auch für Deutschland hebt sich die Stimmung: "Nach den teilweise extremen Negativwerten im vierten Quartal 2019 hat sich die Stimmung in der deutschen Windindustrie deutlich aufgehellt." Bei der Bewertung der aktuellen Marktsituation für die Onshore-Windindustrie nähere sich Deutschland langsam wieder dem positiven Bereich an, während sich bei der Offshore-Windindustrie der Aufwärtstrend fortsetze und positive Werte erreicht werden können. Vor allem die langfristige Aussicht sei optimistisch: Die Marktsituation in zwei Jahren, sowohl bei der Onshore- als auch der Offshore-Windindustrie, erhalte die besten Werte seit Erhebung des 2018 erstmals berechneten Stimmungsbarometers.

Große Hoffnungen setzt die Windenergiebranche auf nachhaltig erzeugten Wasserstoff. "Für über 70 Prozent der Befragten gibt es eine mittlere bis sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Produktion von grünem Wasserstoff in den nächsten drei Jahren eine wesentliche Rolle für die Windenergie spielen wird", heißt es in der Mitteilung. Sogenannter grüner Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie gewonnen wird, gilt als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel. Er kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Die Bundesregierung will deswegen den Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne in Deutschland vorantreiben.

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