Berlin. Wenn alle zu Hause bleiben sollen, fahren die Menschen wieder weniger mit der Bahn. Trotzdem soll der Fahrplan nicht abgespeckt werden.

Die Deutsche Bahn will auch während des erneut beschlossenen Teil-Lockdowns in der Corona-Krise ab kommender Woche den Fahrbetrieb nahezu ohne Einschränkungen aufrechterhalten. "Wir fahren weiter den vollen Fahrplan", sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber der dpa.

"Der Zugbetrieb bei der DB läuft also planmäßig." Bis auf wenige Züge, darunter einzelne Sprinter- und Verstärkerzüge, soll im Fernverkehr alles fahren. Im Regionalverkehr wiederum hätten die Länder als Aufgabenträger "bislang ausnahmslos signalisiert, das Angebot (...) möglichst bei unverändert 100 Prozent aufrechtzuerhalten", sagte Huber weiter.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer betonte, wie schon beim Lockdown im Frühjahr halte die Bahn ihr Angebot aufrecht und sichere die Mobilität für Pendler oder Geschäftsleute. Hygiene-Konzepte und Maskenkontrollen sorgten dafür, dass die Menschen sicher unterwegs seien. "Die Deutsche Bahn fährt - auch in schwierigen Corona-Zeiten", sagte der CSU-Politiker.

Bund und Länder hatten am Mittwoch beschlossen, ab kommender Woche touristische Übernachtungsmöglichkeiten zu verbieten und Bars, Restaurants und Kneipen ebenso zu schließen wie Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Hintergrund sind die rasant steigenden Infektionszahlen in der Corona-Krise. Während der pandemiebedingten Einschränkungen im Frühling hatte die Bahn rund drei Viertel ihrer Fahrten durchgeführt, seit dem Sommer fahren die Züge wieder zu 100 Prozent.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Deutsche Bahn wieder einen Rückgang bei den Fahrgastzahlen verzeichnet. "Seit Anfang Oktober registrieren wir eine zunehmende Verunsicherung unserer Kunden im Fernverkehr, während das Verkehrsaufkommen im Regionalverkehr stabil geblieben ist", hatte der Konzern bereits vergangene Woche mitgteilt. Das Fernbusunternehmen Flixbus, das unter der Marke Flixtrain auch im Fernverkehr auf der Schiene aktiv ist, hatte am Donnerstag angekündigt, sowohl den Bus- als auch den Zugverkehr in den kommenden Wochen einzustellen.

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