Frankfurt/Main.

Das Ende des Kursverfalls an der US-Technologiebörse Nasdaq und die Aussicht auf eine etwas optimistischere Europäische Zentralbank (EZB) haben die Kurse deutscher Aktien stark nach oben getrieben.

Der Dax kletterte um 2,07 Prozent auf 13.237,21 Punkte. Er ließ damit die hartnäckige Widerstandszone der vergangenen Tage oberhalb von 13 100 Zählern erst einmal hinter sich. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsentitel gewann 1,19 Prozent und schloss mit 27.534,84 Punkten.

An der Nasdaq beendeten die Papiere von Tech-Giganten wie Apple, Amazon und der Google-Holding Alphabet den jüngsten Ausverkauf. Dieser hatte auch am deutschen Markt auf die Stimmung der Investoren gedrückt. Auch die beiden Technologietitel im Dax, SAP und Infineon, legten wieder kräftig zu.

Als am Nachmittag die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass die EZB auf ihrer Sitzung am Donnerstag die Prognosen für das Wirtschaftswachstum leicht anheben dürfte, baute der Dax die Gewinne noch aus.

Im Dax setzten sich Munich Re mit plus 4,2 Prozent an die Spitze. Positive Aussagen des französischen Rückversicherers Scor zu Preisen und Versicherungsschäden im Zusammenhang mit Corona trieben den gesamten Sektor an. So legten auch Hannover Rück um 3,1 Prozent zu.

Papiere aus dem von der Corona-Krise arg in Mitleidenschaft gezogenen Luftfahrtsektor tendierten hingegen schwach. Lufthansa, Fraport, Airbus und MTU verloren bis zu 2,8 Prozent. Zur Lufthansa schrieb die Commerzbank, das Cargo-Geschäft laufe zwar weiter stark, der Airline fehlten aber vor allem die Langstreckenflüge.

Das Biotech-Unternehmen Qiagen will im vierten Quartal einen tragbaren Covid-19-Schnelltest einführen. Qiagen-Papiere gewannen 1,7 Prozent. Als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax sackten die Aktien von Dermapharm um mehr als 6 Prozent ab. Eine höhere Steuerlast hatte bei dem Arzneiunternehmen den Gewinnanstieg aus dem operativen Geschäft teilweise zunichte gemacht.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx stieg um 1,8 Prozent. Die Gewinne des Pariser Cac 40 Index und des Londoner FTSE 100 fielen nicht ganz so hoch aus. Der Dow Jones Industrial lag zum europäischen Handelsschluss mit 1,9 Prozent im Plus und der Nasdaq 100 mit 2,8 Prozent.

Die Gemeinschaftswährung kostete am Abend 1,1818 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1773 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Vortag auf minus 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex verharrte bei 145,98 Punkten. Der Bund-Future sank um 0,32 Prozent auf 173,66 Zähler.

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