Berlin. Für 12,90 Euro quer durchs Land bzw. mit Bahncard 25 zum Preis von 9,90 Euro: Die Bahn lockt Kunden mit einer Preisoffensive.

  • Die Deutsche Bahn hat sich für 2020 große Ziele gesetzt: Sie will noch mehr Passagiere im Fernverkehr transportieren – und sie will ihre Kunden zufriedener machen
  • Deshalb sollen die ICEs schneller und auch pünktlicher werden
  • Die Bahn bietet im März eine halbe Million Spartickets ab 9,90 Euro an – hat die Aktion Erfolg, könnten es nochmals deutlich mehr werden, wie die Bahn ankündigt

Die Deutsche Bahn startet eine neue Preisoffensive im Fernverkehr. Im gesamten Monat März können die Kunden Tickets kaufen, mit denen sie auf ausgewählten Strecken zu bestimmten Uhrzeiten für 12,90 Euro quer durch Deutschland fahren können. Inhaber einer Bahncard 25 zahlen sogar nur 9,90 Euro. Gültig sind die Fahrkarten ein halbes Jahr.

„In diesem Jahr wollen wir endgültig mit dem Vorurteil aufräumen, die Bahn sei zu teuer. Wir sehen schon jetzt, dass die Kunden die Bahn immer häufige als günstige und ökologische Alternative gegenüber Flug und Auto bevorzugen“, sagte Berthold Huber (57), Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, der Westfalenpost. Mit diesen Tricks findet man das beste Bahnticket.

Deutsche Bahn mit Preisoffensive – Mehr als eine halbe Million Billigtickets

Ziel der Offensive sei es, Neukunden anzulocken und die Auslastung der Züge zu steigern. Das Angebot gilt auch auf beliebten Strecken wie Köln – Frankfurt, Dortmund – Hamburg, Essen – Bremen und Düsseldorf - Mainz.

Zu den Strecken zählen außerdem:

  • Erfurt – Frankfurt
  • Erfurt – Dresden
  • Erfurt – Berlin
  • Braunschweig – Berlin
  • Braunschweig – Hamburg
  • Braunschweig – Leipzig
  • Berlin – Hannover
  • Berlin – Rostock
  • Berlin – Hildesheim
  • Berlin – Stralsund
  • Hamburg – Osnabrück
  • Hamburg – Göttingen
  • Hamburg – Rostock
  • Hamburg – Bielefeld

Die Bahn wird zunächst ein Kontingent von etwas mehr als einer halben Million Billigtickets anbieten. Je nach Erfolg der Aktion soll die Zahl im März dann noch einmal aufgestockt werden. In den kommenden Tagen startet eine entsprechende Werbekampagne.

Auch die ICE-Flotte soll jetzt deutlich schneller werden.
Auch die ICE-Flotte soll jetzt deutlich schneller werden. © dpa | Moritz Frankenberg

Bahn will mehr Passagiere im Fernverkehr

Die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr soll in diesem Jahr von 150 Millionen auf 157 Millionen gesteigert werden. Um die wachsende Nachfrage befriedigen zu können plant die Bahn mittelfristig den Einsatz von insgesamt 50 XXL-ICEs mit jeweils fast 1000 Sitzplätzen.

Der erste superlange Zug dieser Art soll ab dem kommenden Jahr von NRW aus Richtung München fahren. Die Zuglänge wird dafür von zwölf auf 13 Wagen ausgebaut.

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Deutsche Bahn will mehr Pünktlichkeit und Flexibilität im Fahrplan

Mehr Pünktlichkeit und Flexibilität im Fahrplan will die Bahn erreichen, indem die ICE 4-Züge demnächst mit einer höheren Spitzengeschwindigkeit durch Deutschland fahren. Sie sollen 264 km/h statt bisher 250 km/h erreichen können. Mit ihrem Einsatz ist Huber zufolge im kommenden Jahr zu rechnen.

Eine Probefahrt mit dem neuen ICE 4

Mitte September wurde der neue ICE von der Deutschen Bahn offiziell in Berlin vorgestellt. Tags zuvor ruhte er noch in einem Bahnbetriebswerk in der Hauptstadt.
Mitte September wurde der neue ICE von der Deutschen Bahn offiziell in Berlin vorgestellt. Tags zuvor ruhte er noch in einem Bahnbetriebswerk in der Hauptstadt. © dpa | Maurizio Gambarini
Der ICE der vierten Generation soll ab 2017 den Regelbetrieb aufnehmen. Unsere Redaktion war jetzt schon zu einer Probefahrt eingeladen.
Der ICE der vierten Generation soll ab 2017 den Regelbetrieb aufnehmen. Unsere Redaktion war jetzt schon zu einer Probefahrt eingeladen. © Jörg Krauthöfer
So heißen die neuen Screens im ICE 4 die Bahn-Gäste willkommen.
So heißen die neuen Screens im ICE 4 die Bahn-Gäste willkommen. © Jörg Krauthöfer
Seltener Blick in den Führerstand: So sieht es aus, wenn man einen ICE 4 steuert.
Seltener Blick in den Führerstand: So sieht es aus, wenn man einen ICE 4 steuert. © Joerg Krauthoefer
Blick durch einen Passagierwaggon.
Blick durch einen Passagierwaggon. © Jörg Krauthöfer
Etwas geräumiger sind die Gäste-Waggons geworden. Die Sitznummern findet man nicht mehr oben an der Gepäckablage.
Etwas geräumiger sind die Gäste-Waggons geworden. Die Sitznummern findet man nicht mehr oben an der Gepäckablage. © Jörg Krauthöfer
Man kann sie nun am seitlichen Kopfteil der Sitzbänke ablesen.
Man kann sie nun am seitlichen Kopfteil der Sitzbänke ablesen. © Jörg Krauthöfer
In der ersten Klasse warten auf Bahnkunden unter anderem in die Sitze integrierte Leselampen.
In der ersten Klasse warten auf Bahnkunden unter anderem in die Sitze integrierte Leselampen. © Jörg Krauthöfer
Im ICE 4 soll (endlich) auch das Wlan funktionieren – und das für alle Fahrgäste sogar kostenlos. Auf unserer Probefahrt gab es nichts zu meckern.
Im ICE 4 soll (endlich) auch das Wlan funktionieren – und das für alle Fahrgäste sogar kostenlos. Auf unserer Probefahrt gab es nichts zu meckern. © Jörg Krauthöfer
Fehlte in den älteren ICE-Generationen gänzlich: Platz für Fahrräder.
Fehlte in den älteren ICE-Generationen gänzlich: Platz für Fahrräder. © Jörg Krauthöfer
Ein Wagen der 2. Klasse mit neu gestalteter Gepäckablage.
Ein Wagen der 2. Klasse mit neu gestalteter Gepäckablage. © Jörg Krauthöfer
Auch das Bordrestaurant hat sich verändert.
Auch das Bordrestaurant hat sich verändert. © Jörg Krauthöfer
Zum Beispiel im Sitzbereich.
Zum Beispiel im Sitzbereich. © Jörg Krauthöfer
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Im Januar hat die Bahn auch wegen der Mehrwertsteuersenkung im Fernverkehr 1,1 Millionen Fahrgäste mehr befördert als im Vorjahreszeitraum. Das hat sich auf die Zufriedenheit der Kunden offenbar nicht negativ ausgewirkt. Das denken Kunden wirklich über die Deutsche Bahn.

80,3 Prozent haben bei einer internen Umfrage das Angebot der Bahn als gut oder sehr gut beurteilt. „Das ist die höchste Kundenzufriedenheit, die wir jemals in einem Monat gemessen haben“, sagte Huber der Westfalenpost.

Das sind die vier ICE-Generationen

Mit den ICE begann fahrplanmäßig am 2. Juni 1991 die Ära der Hochgeschwindigkeitszüge in Deutschland. Wir zeigen die vier Generationen. Der begeisterte Eisenbahn-Fan Günther Voß steht am 2. Juni 1991 in Seesen (Niedersachsen) neben einem ICE der ersten Generation. Voß hat für den ersten fahrplanmäßigen Start des Inter City Express von Hamburg nach München 148 Fahrgastplätze gebucht und davon 146 zum Selbstkostenpreis angeboten. Zwei besondere Plätze nahmen er und seine Frau ein. Nach Schnupperfahrten mit den im Vergleich zu damaligen Bahnen futuristisch wirkenden Intercity-Express-Zügen begann am 2. Juni 1991 der Verkehr nach Fahrplan. Voß machte als selbsterklärter Bahntester Furore und wurde zum oft interviewten Ansprechpartner für Medien. 2013 startete er mit 74 Jahren nach eigenem Bekunden aber seinen letzten Test.
Mit den ICE begann fahrplanmäßig am 2. Juni 1991 die Ära der Hochgeschwindigkeitszüge in Deutschland. Wir zeigen die vier Generationen. Der begeisterte Eisenbahn-Fan Günther Voß steht am 2. Juni 1991 in Seesen (Niedersachsen) neben einem ICE der ersten Generation. Voß hat für den ersten fahrplanmäßigen Start des Inter City Express von Hamburg nach München 148 Fahrgastplätze gebucht und davon 146 zum Selbstkostenpreis angeboten. Zwei besondere Plätze nahmen er und seine Frau ein. Nach Schnupperfahrten mit den im Vergleich zu damaligen Bahnen futuristisch wirkenden Intercity-Express-Zügen begann am 2. Juni 1991 der Verkehr nach Fahrplan. Voß machte als selbsterklärter Bahntester Furore und wurde zum oft interviewten Ansprechpartner für Medien. 2013 startete er mit 74 Jahren nach eigenem Bekunden aber seinen letzten Test. © dpa Picture-Alliance | Hans Henning Fränkel
Mittlerweile hat die Bahn 271 der Züge in ihrer Flotte. Im Jahr 2015 waren Fahrgäste 80 Millionen Mal mit dem ICE unterwegs und reisten durchschnittlich 318 Kilometer weit. Die ICE-Familie besteht bislang aus vier Generationen. Die ICE 1 der ersten Generation fahren maximal 280 Kilometer pro Stunde. Die 59 Züge haben jeweils zwei Triebköpfe sowie zwölf Mittelwagen und sind 358 Meter lang.
Mittlerweile hat die Bahn 271 der Züge in ihrer Flotte. Im Jahr 2015 waren Fahrgäste 80 Millionen Mal mit dem ICE unterwegs und reisten durchschnittlich 318 Kilometer weit. Die ICE-Familie besteht bislang aus vier Generationen. Die ICE 1 der ersten Generation fahren maximal 280 Kilometer pro Stunde. Die 59 Züge haben jeweils zwei Triebköpfe sowie zwölf Mittelwagen und sind 358 Meter lang. © imago | STAR-MEDIA
Die ICE 2 sind seit 1996 in Betrieb und ebenfalls für Tempo 280 zugelassen. Im Fuhrpark sind 44 Züge, von denen sich je zwei zusammenkuppeln lassen. Alle wurden nach Angaben der Bahn bis zum Jahr 2013 modernisiert. Die Zuglänge beträgt 205 Meter.
Die ICE 2 sind seit 1996 in Betrieb und ebenfalls für Tempo 280 zugelassen. Im Fuhrpark sind 44 Züge, von denen sich je zwei zusammenkuppeln lassen. Alle wurden nach Angaben der Bahn bis zum Jahr 2013 modernisiert. Die Zuglänge beträgt 205 Meter. © ICE2 | Jet-Foto Krahnert
Der ICE T mit Neigetechnik ist seit 1999 in Betrieb und erreicht Tempo 230. Der Mechanismus, der die Triebfahrzeuge bei Kurvenfahrten in Schräglage bringt, ...
Der ICE T mit Neigetechnik ist seit 1999 in Betrieb und erreicht Tempo 230. Der Mechanismus, der die Triebfahrzeuge bei Kurvenfahrten in Schräglage bringt, ... © Deutsche Bahn AG | Uwe Miehte
... ist aber mittlerweile in allen Zügen wegen technischer Probleme abgeschaltet.
... ist aber mittlerweile in allen Zügen wegen technischer Probleme abgeschaltet. © Deutsche Bahn AG | Uwe Miethe
Die ICE 3 kamen zur Weltausstellung Expo 2000 im niedersächsischen Hannover in die Flotte. Die schnellsten Züge der Republik sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Kilometern pro Stunde zugelassen.
Die ICE 3 kamen zur Weltausstellung Expo 2000 im niedersächsischen Hannover in die Flotte. Die schnellsten Züge der Republik sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Kilometern pro Stunde zugelassen. © Deutsche Bahn AG | Deutsche Bahn AG
In Deutschland brettern sie mit bis zu Tempo 300 über die Gleise. Die Bahn hat inzwischen 79 dieser Züge – mit einer Zuglänge von 200 Metern.
In Deutschland brettern sie mit bis zu Tempo 300 über die Gleise. Die Bahn hat inzwischen 79 dieser Züge – mit einer Zuglänge von 200 Metern. © Deutsche Bahn AG | Deutsche Bahn AG
Rund drei Monate nach dem 25. Geburtstag des ICE stellte die Deutsche Bahn und Vorstandsvorsitzender, Rüdiger Grube, am 14. September 2016 die vierte Generation des Hochgeschwindigkeitszugs vor. Am 10. Dezember 2017 startete der ICE 4 mit einer Zuglänge von 346 Metern nach einer einjährigen Testphase in den Regelbetrieb.
Rund drei Monate nach dem 25. Geburtstag des ICE stellte die Deutsche Bahn und Vorstandsvorsitzender, Rüdiger Grube, am 14. September 2016 die vierte Generation des Hochgeschwindigkeitszugs vor. Am 10. Dezember 2017 startete der ICE 4 mit einer Zuglänge von 346 Metern nach einer einjährigen Testphase in den Regelbetrieb. © dpa | Soeren Stache
Mit 250 km/h Spitzengeschwindigkeit ist die neueste Generation langsamer als ihr Vorgänger, verbraucht aber weniger Energie und beschleunigt schneller. Gründe sind eine verbesserte Aerodynamik und ein geringeres Gewicht. Der Antrieb ist auf sechs Wagen verteilt. Fällt eines der sechs Systeme aus, kann das Flaggschiff des DB Fernverkehrs trotzdem weiterfahren. Der ICE 4 ist auf den Strecken Hamburg – München und Hamburg – Stuttgart unterwegs.
Mit 250 km/h Spitzengeschwindigkeit ist die neueste Generation langsamer als ihr Vorgänger, verbraucht aber weniger Energie und beschleunigt schneller. Gründe sind eine verbesserte Aerodynamik und ein geringeres Gewicht. Der Antrieb ist auf sechs Wagen verteilt. Fällt eines der sechs Systeme aus, kann das Flaggschiff des DB Fernverkehrs trotzdem weiterfahren. Der ICE 4 ist auf den Strecken Hamburg – München und Hamburg – Stuttgart unterwegs. © Deutsche Bahn AG | SIEMENS
Vergleich der fünf Generationen der Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn.
Vergleich der fünf Generationen der Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn. © dpa-infografik | dpa-infografik GmbH
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