Berlin. Wilke-Wurst hat nach dem Listerien-Skandal keinen Käufer gefunden, die Insolvenz ist das Ende der Firma. 62 Jobs gehen verloren.

Erst der Lebensmittelskandal, dann die Stilllegung – und nun das Ende einer Firmengeschichte. Für den Wursthersteller Wilke konnte kein Käufer gefunden werden. Das bestätigte nun der Insolvenzverwalter. In der Hoffnung, doch noch einen neuen Besitzer zu finden, sei ein spezialisiertes Unternehmen für Übernahmen eingeschaltet worden. Das blieb erfolglos.

Es sei keine Nachfolgelösung für den Geschäftsbetrieb gefunden worden, sagte Insolvenzverwalter Mario Nawroth am Freitag nach einer Gläubigerversammlung in Korbach. Vorhandenes Vermögen des insolventen Unternehmens solle verwertet werden, um Ansprüche von Gläubigern zu befriedigen.

Wurst-Wilke: 62 Mitarbeiter verlieren endgültig ihren Job

Den noch vorhandenen 62 Mitarbeitern wurde laut Nawroth gekündigt. Mit dem Betriebsrat solle noch ein Sozialplan abgeschlossen werden. „Die Abstimmungen hierzu laufen.“

Die bestehenden rechtlichen Auseinandersetzungen würden fortgesetzt, sagte er, ohne Details zu nennen. Mehrfach hatte sich der wegen Keimfunden geschlossene Wurstproduzent Wilke erfolglos gegen den behördlich verhängten Produktionsstopp gewehrt.

Listerien- Woher sie kommen, warum sie gefährlich sind

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    Listerien in Wurst-Waren – drei Todesfälle

    In Wurst-Waren von Wilke waren Listerien nachgewiesen worden. Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. 37 Krankheitsfälle, darunter drei Todesfälle, werden mit Wilke in Verbindung gebracht.

    Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt gegen den Geschäftsführer, die stellvertretende Geschäftsführerin und den Produktionsleiter unter anderem wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung und gewerbsmäßigen Betrugs. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Twistetal-Berndorf.

    Zuletzt gab es den Verdacht, dass Wilke-Wurst auch Gammelfleisch verkauft hat. Nach dem Vorfall mit Listerien legte die Ministerin Hinz ein Versagen bei den Kontrollen offen. In Folge des Skandals hatte Foodwatch eindringlich vor einer Reduzierung von Lebensmittelkontrollen gewarnt. Die Zahl der Meldungen über verunreinigte Lebensmittel befindet sich derzeit auf Rekordniveau. (ses/dpa)