Berlin. Bundesministerin Anja Karliczek (CDU) hat 500 Millionen Euro für die Batterieforschung vergeben. Ausgerechnet in ihre Heimat Münster.

Bei der Elektromobilität muss es schnell gehen. Zu lange haben die deutschen Autobauer am Verbrennungsmotor festgehalten und zugesehen, wie die Konkurrenz aus Asien und den USA bei der Zukunftstechnologie davonfährt. Im Verbrenner steckt das geballte Wissen der deutschen Schlüsselindustrie. Batteriezellen dagegen – das Kernstück der E-Autos – baut keiner in Deutschland. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek will mit einem „nationalen Kraftakt“ aufholen. Doch statt Lob für die Vergabe von 500 Millionen Euro Forschungsgeld am Freitag hagelt es massive Kritik auf die CDU-Politikerin.

Das Pikante daran: Den Zuschlag haben ausgerechnet Forscher aus Münster in Nordrhein-Westfalen erhalten – Karliczeks Wahlkreis, Steinfurt III, liegt direkt nebenan. In der Forschungsfabrik für Batteriezellenbau soll ab 2022 der Wertschöpfungsprozess von der Massenfertigung einzelner Teile bis zur Wiederverwertung der Energiespeicher untersucht werden.