Peter Heydorn hat mit 52 Jahren einen Neuanfang gewagt und eine Ausbildung als Maler- und Lackierer gemacht. Er ist kein Einzelfall.

Manchmal wundern sich die Leute, wenn sie seinen Meisterbrief sehen. Stutzen. Dann fangen sie an zu überlegen, nachzurechnen. Kann das wirklich sein? Oder liegt da irgendwo ein Fehler vor? Peter Heydorn kennt das. War schon in seiner Gesellenzeit so, dass er aufgefallen ist. Selbst die Handwerkskammer hat an einen Irrtum geglaubt, und bei ihm nachgefragt, als sie seinen Ausbildungsvertrag bekam – und sein Geburtsdatum sah. Fünf Jahre ist das jetzt her, dass er die Lehre als Maler und Lackierer begonnen hat. Damals war er 52 Jahre alt. Heute ist er 57 – und Meister.

Meistens denken die Leute, dass er eine Umschulung gemacht hat, wenn sie von seinem Alter hören. Dass er in eine Maßnahme gesteckt wurde, um ihn aus der Arbeitslosigkeit zu holen. Dass er mit über 50 selbst was ganz anderes machen wollte, das können sich die meisten nicht vorstellen. Irgendwie kann Heydorn das sogar verstehen, ist ja auch nicht leicht zu erklären. Warum er nach einer Ausbildung als Bürokaufmann, der Weiterbildung zum Fachwirt und jahrelanger selbstständiger Tätigkeit noch mal ganz von vorne anfangen wollte. Obwohl es ihm nie um den Neuanfang ging. Sondern einfach ums Malen. Um die Faszination für Farbe, kreatives Gestalten.