Hamburg. . Bienenwachstücher, Mode aus PET-Flaschen, Bio-Kaffee: Tchibo setzt auf Nachhaltigkeit. Vertrag von Chef verlängert.

Am Abend davor ließ sich Thomas Linemayr nichts anmerken. Gewohnt lässig trat der Tchibo-Chef bei der Präsentation der ersten Nachhaltigkeitskampagne des Hamburger Kaffee- und Konsumgüterhändlers auf. In der Turnhalle der Unternehmenszentrale in Winterhude hatten seine Mitarbeiter ein großes Papphaus mit allerlei Tchibo-Produkten aus recycelten Materialien und Informationen zu den firmeneigenen Umweltschutz-Maßnahmen aufgebaut, das demnächst – aufgestellt in großen Supermärkten – bundesweit Kunden anlocken soll. Linemayr posierte lächelnd Seite an Seite mit den Models Barbara Meier und Marie Nasemann für Fotos und betonte, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für Tchibo sei.

Die Strategie des gebürtigen Österreichers, der seit 2017 auf dem Chefsessel des Traditionsunternehmens sitzt, überzeugt offenbar auch den Aufsichtsrat. Am Mittwoch verlängerte das Gremium Linemayrs Vertrag, der Ende 2019 ausläuft, für drei Jahre. Es ist auch ein Beweis dafür, dass der 58-Jährige das Vertrauen von Mehrheitsaktionär und Aufsichtsratschef Michael Herz genießt. Dem Mann an der Spitze des 12.000-Mitarbeiter-Unternehmens verschafft der neue Kontrakt Zeit, seine Vorstellungen umzusetzen. „Wir haben an vielen Dingen gedreht“, hatte er im Gespräch mit dem Abendblatt vor der Aufsichtsratsentscheidung gesagt. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung.“