Hamburg. Bei der Hauptversammlung von Hamburgs Traditionsreederei versagten Behrendt zahlreiche Aktionäre die Zustimmung.

Dämpfer für den Aufsichtsratschef von Hapag-Lloyd, Michael Behrendt: Bei der Hauptversammlung von Hamburgs Traditionsreederei versagten ihm zahlreiche Aktionäre die Zustimmung. Behrendt, der von 2002 bis 2014 selbst die Reederei als Vorstandsvorsitzender führte und danach in den Aufsichtsrat wechselte, hatte sich zur Wiederwahl in das Kontrollgremium gestellt. Doch die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), die immerhin rund 5000 Mitglieder zählt, lehnte seine Berufung ab. Die SdK wirft Behrendt nicht vor, als Chefaufseher versagt zu haben. Im Gegenteil: Er habe als Aufsichtsratschef „hervorragende Arbeit geleistet“.

Zugleich habe er aber in so vielen Aufsichtsräten Mandate, dass Behrendt „over­boardet“ sei, wie SdK-Sprecher Christian Retkowski meinte. Neben seinem Posten als Chefaufseher bei Hapag-Lloyd habe er auch noch Mandate bei der Barmenia Group, bei Exxon Mobil sowie bei der MAN Group. Das seien aus Sicht der SdK dann doch zu viele. Behrendts Wiederwahl mit mehr als 98 Prozent der anwesenden Stimmen konnten die Kleinaktionäre am Ende aber nicht verhindern. Im Anschluss an die Hauptversammlung wurde er vom Aufsichtsrat auch zu dessen Chef gewählt. „Das Wahlergebnis in dieser Deutlichkeit ist für mich Ansporn“, sagte er.