Berlin. Der Bund verfügt über knapp 120.000 Hektar Bauland. Das entspricht der Fläche von Berlin und München zusammen. Die FDP kritisiert das.

Wie kann der Mietenanstieg in den Metropolen gestoppt werden? Einig sind sich alle die Bundestagsparteien, dass dazu mehr gebaut werden müsste. Genug Fläche stünde dem Bund dafür zur Verfügung.

So befinden sich rund 87.000 Hektar Bauland in Bundeshand, weitere rund 32.000 Hektar unbebautes Land gehören Unternehmen, bei denen der Bund der Mehrheitseigentümer ist. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Bauland: FDP kritisiert Bundesregierung

Insgesamt verfügt der Bund somit über fast 120.000 Hektar Bauland – das entspricht der Fläche von Berlin und München zusammen. Bei der FDP sorgt die hohe Hektar-Zahl an unbebauter Fläche für Kritik: „Der Neubau stockt weil Bauland fehlt, doch der Bund sitzt auf seinen eigenen Grundstücken wie Dagobert Duck auf seinen Goldtalern“, sagte der baupolitische Sprecher der FDP, Daniel Föst.

Die Kritik fußt auch darauf, dass die Bundesregierung laut einer Studie ihr selbstgestecktes Wohnungsbau-Ziel verfehlen wird. Ziele für den Wohnungsbau hatte sich die Bundesregierung im vergangenen Sommer auf dem Wohngipfel gesteckt, unter anderem sollen im Zuge einer Wohnraumoffensive 1,5 Millionen neue Wohnungen entstehen.

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In Metropolen steht deutlich weniger Bauland zur Verfügung

Allerdings: In den sieben größten Städten kommt der Bund nur auf 230 Hektar Bauland. Dabei sind gerade dort die Märkte derart angespannt, dass bereits über Enteignungen diskutiert wird.

Die unbebaute Fläche in Unternehmenshand werde zudem größtenteils für Betriebszwecke wie Schienen- und Wasserwege genutzt, heißt es in der Antwort. Um wie viel genutzte Betriebsfläche es sich bei den Unternehmen allerdings genau handelt, ließ die Regierung offen.