Wiesbaden. Sich mit dem Smartphone und der Telefonrechnung verschulden – bei unter 25-Jährigen laut Statistischem Bundesamt keine Seltenheit.

Es ist wohl das beliebteste Gerät junger Menschen in Deutschland. Gleichzeitig – oder gerade deswegen – verursacht es bei ihnen die meisten Schulden: das Smartphone.

Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hatten knapp zwei Drittel der unter 25-Jährigen, die im vergangenen Jahr Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle in Deutschland suchten, erhebliche Außenstände bei Telekommunikationsanbietern.

Durchschnittlich 1573 Euro Handyschulden

Im Schnitt standen diese Menschen bei den Anbietern mit 1573 Euro in den Miesen. Demnach machten die Telefonschulden mehr als ein Sechstel der gesamten durchschnittlichen Schuldenhöhe der jüngeren Generation aus. Die liegt nach Angaben der Wiesbadener Behörde bei 8849 Euro. Dazu passt der Bericht der Bundesnetzagentur: Die Deutschen telefonieren mehr mit dem Handy als mit dem Festnetz.

Im Schnitt brauchen die unter 25-Jährigen mit ihrem vergleichsweise geringen Nettoeinkommen von durchschnittlich 777 Euro im Monat dann knapp ein Jahr, um die Schulden abzuzahlen, so die Behörden weiter. Vorausgesetzt, alle Einkünfte fließen in die Schuldentilgung. Allein, um Telefonanbieter auszuzahlen, bräuchte es in so einem Fall mehr als zwei Monate.

Grund: Unwirtschaftliche Haushaltsführung

Die meisten jungen verschuldeten Menschen hätten eine „unwirtschaftliche Haushaltsführung“, so die Statistiker. Sie würden regelmäßig zu viel Geld ausgegeben. In den anderen Altersgruppen seien vor allem Arbeitslosigkeit, aber auch Krankheiten oder ein Unfall wesentliche Gründe für Überschuldung. (dpa/vem)