Eurowings spart die Snacks in der Economy – jetzt in allen Tarifen. Der Marktdruck ist enorm. Die Preise sollen weiter sinken.

Berlin Billigflieger sind vor allem beliebt, weil sie – wie der Name schon sagt – billig sind. Was allerdings leidet unter den Dumping-Preisen: der Service. Das gilt auch für Eurowings. Bisher gab es noch kostenlose Snacks für die Mitreisenden in ausgewählten Tarifklassen in der Economy. Damit ist Schluss, ab 4. Juni müssen die Fluggäste zahlen, wenn sie essen oder trinken wollen, sofern sie nicht Business reisen.

Über die geplante Änderung berichtet „Spiegel Online“ – ein Sprecherin bestätigte das. Die Entscheidung sei demnach Folge „des klaren Feedbacks unserer Gäste“. Dass das übliche Wasserfläschchen mit Sandwich für Smart-Tarif-Gäste wegfalle, gehe einher mit Verbesserungen des generellen Angebots.

Smart-Tarif-Reisende würden etwa zukünftig auch Priority-Boarding nutzen können. und garantiert bekommen, dass sie ihr Gepäck mit an Bord nehmen dürfen. Wie Business-Kunden eben – nur, dass früher einsteigen die Ausgaben bei Eurowings nicht erhöhen dürfte. Anders als geschenkte Verpflegung.

Eurowings streicht die Gratis-Snacks – Preise für Flüge sinken weiter

Eurowings-Maschine – Snacks sind bald nauch im Smart-Tarif nicht mehr gratis.
Eurowings-Maschine – Snacks sind bald nauch im Smart-Tarif nicht mehr gratis. © imago images / Rüdiger Wölk | Rüdiger Wölkvia www.imago-images.de

Bei den Billigfliegern gibt es generell keine Snacks für Standard-Reisende, es sei denn gegen Aufpreis, Eurowings verlangt für ein Tütchen Chips etwa 2,50 Euro. Der „Spiegel“ berichtete kürzlich auch über den extremen Kostendruck, der zum Beispiel dazu führe, dass die Cateringtochter der Lufthansa in Tschechien kochen und die Gerichte dann nach Frankfurt, München und zu anderen Standorten karren lässt.

Eurowings ist unter den Billigheimern noch im oberen Preissegment anzusiedeln, ermittelte kürzlich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Einfache Flüge kosteten demnach im Frühjahr im Schnitt 106,04 Euro – also mehr als Easyjet (55,62 Euro) und Ryanair (59,34 Euro). Am günstigsten schnitten Wizz aus Ungarn ab – im Schnitt 49,81 Euro.

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Experten sehen keine Trendwende – immer wieder Airline-Schließungen

Verbraucher, die gern günstig fliegen, dürfen sich freuen – im Großen und Ganzen seien laut des Zentrums die Preise weiter gefallen, der Trend setze sich auch trotz steigender Kerosinpreise fort. Zuletzt hatte der SPD-Mann Frans Timmermans ein Verbot von Kurzstreckenflügen angeregt und wurde heftig kritisiert. Der Thomas-Cook-CEO geht davon aus: „Fliegen wird sehr, sehr günstig bleiben.“

Im fortwährenden Preiskampf gibt es auch Verlierer: Wow Air stellte kürzlich den Betrieb ein, sagte alle Flüge ab. Die Airline Germania hatte im Februar aufgegeben – pleite. Fluggäste zahlen die niedrigen Preise und höhere Reisefreude mit Streiks und Personalmangel – ihnen droht auch 2019 ein schwieriger Sommer. (ses)