New York. Facebook entwickelt aktuell seine eigene Währung. Nutzer könnten bald für den Konsum von Werbung bezahlt werden. Was steckt dahinter?

Facebook weitet sein Geschäftsfeld weiter aus: In Zukunft will es auch sein eigenes Geld erschaffen. Das berichtet das „Wall Street Journal“ und beruft sich dabei auf Personen, die mit der Sache vertraut sein sollen. Demnach plant das soziale Netzwerk eine eigene Kryptowährung.

Laut dem Zeitungsbericht will Facebook eine eigene digitale Währung entwickeln, die die Nutzer sowohl auf der Plattform selbst verwenden können, etwa um sie untereinander zu tauschen oder Einkäufe darüber zu tätigen. Sie soll aber auch für andere Transaktionen im Internet einsetzbar sein.

Facebook-Währung: Erfolg ist fraglich

Facebook selbst wollte sich nach Angaben der Zeitung nicht dazu äußern. Eine Sprecherin verwies lediglich darauf, bereits in der Vergangenheit angekündigt zu haben, neue Anwendungen testen zu wollen.

Ob sich das neue Zahlungsmittel dann, so es denn kommt, durchsetzen wird, ist fraglich. Selbst dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen ist es es bisher nicht gelungen, sich durchzusetzen. Grund dafür waren vor allem die starken Kursschwankungen.

Facebook hat bereits Visa und Mastercard kontaktiert

Doch Facebook scheint es ernst zu meinen: Mehr als eine Milliarde Dollar soll sich das Unternehmen dem Bericht zufolge das Vorhaben kosten lassen. Über ein Jahr tüftelt es bereits an dem Projekt. Auch die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard und der Zahlungsabwickler First Data seien bereits kontaktiert worden.

Wie die Nutzer an die Währung gelangen sollen sei bislang unklar. Zur Diskussion stehe etwa, ob sie in der Digitalwährung bezahlt werden sollen, wenn sie auf Facebook Werbung und andere kommerzielle Inhalte betrachten oder über die Plattform einkauften.

Zahlung über Facebook-Account

So wie sie sich bereits auf anderen Webseiten mit ihrem Facebook-Account einloggen können, könnte das dann auch über die neue Kryptowährung geschehen. Auch die angeschlossenen Händler könnten für ihre Werbung mit Hilfe dieser Digital-Währung zahlen.

Kürzlich hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg außerdem seine Vision vom „digitalen Wohnzimmer“ angekündigt. So geborgen wie im heimischen Wohnzimmer soll man sich künftig bei WhatsApp, Facebook und Instagram fühlen. (dpa/vem)