Hamburg. Die Bergedorfer Schifffahrtslinie schippert ganz ohne Schwefel über die Elbe. Und nun kommt das Elektro-Hausboot.

Geschäftiges Treiben auf einem Ponton an der Krapphofschleuse bei Bergedorf. Heiko Buhr bereitet seine Barkasse „Serrahn Star“ für eine Flusskreuzfahrt durch die Vierlande vor. Er wirft den 180-PS-starken Motor an, lässt den Diesel ordentlich brummen. Dann stellt er sich auf das Oberdeck seines Schiffs und holt tief Luft. „Riechen Sie? Sie riechen nix“, ruft er. Dann klettert Buhr wieder herunter und zeigt, was er als Kraftstoff in den Schiffsmotoren seiner Flotte verbrennt: eine geruchlose, farblose Flüssigkeit. Man könnte meinen, er fährt mit Wasser in seinen Tanks.

Es ist aber kein Wasser, sondern ein aus Erdgas gewonnener synthetischer Kraftstoff. „Gas to Liquids“ (GTL) heißt der Sprit, den es erst seit zwei Jahren auf dem Markt gibt, und der gegenüber dem herkömmlichen Dieselkraftstoff erhebliche Vorteile hat: Er ist schwefelfrei und enthält weder aromatische Verbindungen noch organischen Stickstoff. Bei der Verbrennung entstünden fast 75 Prozent weniger Rußpartikel, und 21 Prozent weniger Kohlendioxid, sagt Buhr. „Ich habe es mal messen lassen. Zudem ist GTL biologisch abbaubar.“