Hamburg. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann besucht die Baustelle auf der Billwerder Insel – und lobt das Projekt.

Michael Westhagemann ist ein Mann der Industrie. Gelernter Starkstromelektriker, Ausbildung zum Informatiker. Er arbeitete für die Computerfirma Nixdorf und für Siemens. Bei dem Technologiekonzern war er zuletzt Norddeutschlandchef. Als Vorsitzender des Hamburger Industrieverbands setzte er sich für die Belange von Unternehmen ein, die schon mal rauchen und stinken, die Rohstoffe verarbeiten und Produkte herstellen, die nur in Ausnahmefällen etwas mit Natur und Bio zu tun haben.

Michael Westhagemann, der jetzt Hamburgs parteiloser Wirtschaftssenator ist, kann aber auch schwärmen von Naturerlebnissen, vom Wandern in den Bergen. Dort, wo man mit ein bisschen Glück in einer Umgebung ist, in der nichts auf den Menschen hinweist. „Das ist doch herrlich“, sagt Westhagemann. An diesem Mittwochvormittag schlüpft er am Kaltehofer Hauptdeich aus den knöchelhohen Büroschuhen aus schwarzem Wildleder in derbe Wanderschuhe. Sie haben ihn beim Klettern mit seiner Frau schon bis auf die Zugspitze geführt. Heute führen sie ihn auf den Lehm einer Baustelle auf der Billwerder Insel. Dort verbreitern Bagger gerade einen schilfbestandenen Graben, befestigen dessen Grund und Ufer mit Natursteinen. Es ist Hamburgs derzeit wohl ehrgeizigstes Naturschutzprojekt.