San Francisco. Amazon will kein reiner Online-Händler mehr sein. Erste Läden öffnen in den USA – bald soll es sie offenbar auch auf Flughäfen geben.

Dass Amazon nicht mehr nur ein reiner Online-Händler sein will, ist nichts Neues. In den USA entstehen derzeit erste „AmazonGo“-Geschäfte, das Netz soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.

Der weltgrößte Onlinehändler hat nun eine neue Idee, um das Geschäft auf stationäre Läden auszuweiten. Das Netz an kassenlosen „AmazonGo“-Läden soll auf Flughäfen erweitert werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und bezieht sich auf Informationen von Insidern. Entsprechende Behördenunterlagen bestätigen die Amazon-Pläne.

„AmazonGo“ – Betrag wird automatisch abgebucht

Kunden können sich in diesen stationären Supermärkten mit dem Smartphone registrieren. Dafür scannen sie auf dem Telefon einen QR-Code ein, um das Geschäft zu betreten. Kameras registrieren dann automatisch, was im Einkaufskorb landet. Wenn die Kunden das Geschäft wieder verlassen, wird der fällige Betrag automatisch von der Kreditkarte abgebucht.

Derzeit gibt es in den USA sieben solcher „Amazon-Go“-Geschäften, unter anderem in Chicago, San Francisco und Seattle. Das Unterfangen ist teuer: Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg kostete die technische Ausrüstung des ersten Geschäfts in Seattle etwa eine Million Dollar.

Ganz ohne Mitarbeiter kommen diese Geschäfte allerdings nichts aus: Am Spirituosen-Regal steht jemand, der das Alter der Kunden kontrolliert. Und auch die Regale befüllen sich nicht von alleine.

Gespräche mit mehreren US-Flughäfen

Nun also die Flughäfen. Behördendaten zufolge führt der Konzern inzwischen mit mehreren großen US-Flughäfen Gespräche darüber. Eine offizielle Bestätigung von Amazon gibt es bislang allerdings nicht. Eine Amazon-Sprecherin wollte sich zu den Berichten nicht äußern.

Amazon müsste sich ähnlich wie andere Firmen um neue Ladenflächen bewerben. Das Potenzial ist enorm: Offiziellen Aufzeichnungen zufolge flogen im vergangenen Jahr mehr als 350 Millionen Passagiere von den zwölf größten US-Flughäfen. (rtr/dpa)