Berlin/Düsseldorf. Verdi erhöht den Druck auf Real: Für Montag hat die Gewerkschaft zum Streik in den Filialen aufgerufen. Real zeigt sich unbeeindruckt.

Nach Amazon ist Real dran: Verdi hat die 34.000 Beschäftigten der Warenhauskette Real für Montag zu einem bundesweiten Streik aufgerufen. So will die Gewerkschaft den Druck auf die noch zum Metro-Konzern gehörende Handelskette erhöhen, in den Verdi-Flächentarifvertrag zurückzukehren.

Parallel soll es eine Streikversammlung am Montagmittag vor der Metro-Zentrale in Düsseldorf, geben, zu der auch Verdi-Chef Frank Bsirske sowie mehrere tausend Beschäftigte erwartet werden.

Am Schnäppchenjagd-Tag „Black Friday“ hatte Verdi zum Arbeitsausstand am größten deutschen Amazon-Standort im osthessischen Bad Hersfeld und in Rheinberg (NRW) aufgerufen. Der Streikumfang fiel in Deutschland vergleichsweise gering aus.

Verdi will Real zurück in Flächentarif holen

Der Hintergrund des Real-Streiks: Die Unternehmensleitung von Real hatte im Frühjahr den Flächentarifvertrag verlassen und bezahlt seitdem neu eingestellte Mitarbeiter nach einem Tarifvertrag mit der Gewerkschaft DHV, der für das Unternehmen deutlich günstiger ist.

Für zusätzliche Unruhe im Konzern sorgte zuletzt die Ankündigung der Metro, die Tochter Real verkaufen zu wollen. Deshalb sei es umso wichtiger, dass „die Beschäftigten existenzsichernde Löhne bekommen, indem für sie wieder der Flächentarifvertrag gilt“, erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Die Real-Führung zeigte sich von dem Streikaufruf dennoch wenig beeindruckt. Firmenchef Patrick Müller-Sarmiento bezeichnete die Forderung nach einer Rückkehr in den Verdi-Flächentarifvertrag in einer Pressemitteilung als unrealistisch.

Denn durch einen solchen Schritt würde Real wieder auf nicht wettbewerbsfähige Kostenstrukturen zurückgeworfen. Er kündigte an, die Real-Märkte würden trotz der angekündigten Streiks auch am Montag geöffnet bleiben. (dpa/jha)