Nürnberg/Hamburg. 68 Jahre lang konnten die Deutschen im Otto-Katalog die Welt des Konsums entdecken. Nun wird die Legende ein letztes Mal gedruckt.

Heidi Klum oder Claudia Schiffer zierten ihn, seit 1950 landete er Jahr für Jahr in den Briefkästen vieler Deutscher: Der Otto-Katalog.

Nun wird das Produkt eingestellt. Am Donnerstagmorgen wird in Nürnberg der letzte Otto-Katalog gedruckt und am 4. Dezember zum letzten Mal verschickt. Es ist das Ende einer Ära.

Schuld sind die Kunden selbst, wie Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands Otto, in einer Mitteilung erklärt: „Unsere Kunden haben den Katalog sukzessive selbst abgeschafft, weil sie ihn immer weniger nutzen und schon längst auf unsere digitalen Angebote zugreifen.“

Der Hamburger Otto-Versand verlagert die Präsentation seiner Waren weitgehend ins Internet, wo auch 97 Prozent der Bestellungen eingehen. Der Aufwand für die Produktion und die Verteilung des Katalogs lohne sich nicht mehr, sagte ein Sprecher.

Otto will nur noch Spezialkataloge verschicken

Künftig will Otto in unregelmäßigen Abständen kleinere Spezialkataloge zu Sonderthemen wie Technik oder Garten und kleinere Modekataloge herausbringen.

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Die Otto-Kataloge gehörten ebenso wie die Druckwerke der Konkurrenten Neckermann und Quelle über Jahrzehnte zum Alltagsleben in Deutschland. Sie erschienen in Spitzenzeiten bis zu vier Mal jährlich, umfassten mehr als 1000 Seiten und wurden in zweistelligen Millionenauflagen gedruckt.

Otto ist der einzige große Versandhändler, der den Sprung von der Katalog-Ära ins digitale Zeitalter geschafft hat. Die letzte Auflage umfasst dem Sprecher zufolge ein paar Millionen Kataloge. Wie viele genau, wollte er nicht verraten. (dpa/jha)