Berlin. Foodwatch vergibt wieder den „Goldenen Windbeutel“. Es geht um Etikettenschwindel. Sehen Sie hier die fünf Kandidaten für den Titel.

Diesen Preis will keiner haben: Der „Goldene Windbeutel“, denn alljährlich die Verbraucherorganisation Foodwatch vergibt, ist für Negativbeispiele gedacht.

In diesem Jahr hat Foodwatch fünf Kandidaten ausgesucht, bei denen das Etikett nicht so ganz mit der Realität übereinstimmt. Für alle, die an der Online-Abstimmung teilnehmen wollen – hier ist die Auswahl:

• Glacéau Smartwater von Coca-Cola: Das Getränk ist laut Foodwatch „nicht besser als ein stinknormales Mineralwasser, aber bis zu siebenmal teurer“.

• Bratöl Olive von Dennree: Foodwatch rechtfertigt die Nominierung so: „Heißt ,Olive’, besteht aber zur Hälfte aus schnödem Sonnenblumenöl.“

• Erbsen-Eintopf Gut & Günstig von Edeka: Laut Etikett „ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“, es enthalte aber zehn Zusatzstoffe.

• Kids Tomato Ketchup von Heinz: Der „Kinder“-Ketchup sei um 40 Prozent teurer als „der exakt gleiche Ketchup für Erwachsene“, bemängelt Foodwatch.

• Corny Milch von Schwartau: Foodwatch-Urteil: „Kommt leicht daher und wirbt mit dem ,Plus’an Calcium’, ist aber zur Hälfte aus Fett und Zucker.“

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    Foodwatch fordert hartes Vorgehen gegen Etikettenschwindel

    Insgesamt dringt Foodwatch auf schärfere gesetzliche Vorgaben gegen Etikettenschwindel bei Lebensmitteln. Die Lösung könne nicht sein, dass Kunden lernten, sich in einem Täuschungs-Dschungel zurechtzufinden, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit. Vielmehr müssten Hersteller Produkte ehrlich und leicht verständlich kennzeichnen.

    Dafür sei die Politik gefragt. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) sei hier aber bisher eher „durch einen Kuschelkurs gegenüber der Lebensmittelwirtschaft aufgefallen als durch klare Kante gegen Schummler und Täuscher“.

    Foodwatch fordert unter anderem eine verständliche Nährwert-Kennzeichnung in den Ampelfarben, ein Verbot irreführender Werbung mit Gesundheitsversprechen sowie realistische Abbildungen und Bezeichnungen von Produkten. (W.B./dpa)