Düsseldorf. 2007 wurde erstmals das Elterngeld eingeführt. Seitdem ist die Erwerbsbeteiligung von Müttern einjähriger Kinder erheblich gestiegen.

Die Einführung des Elterngeldes hat in den vergangenen zehn Jahren die Erwerbstätigkeit von Müttern mit einjährigen Kindern erhöht. Im Vergleich zu 2006 sei 2017 die Erwerbsbeteiligung von Müttern ab dem zweiten Lebensjahr ihres Kindes um zehn Prozentpunkte gestiegen, im dritten Lebensjahr sogar um 15 Prozentpunkte. Das berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Demnach wuchs der Anteil der berufstätigen Mütter einjähriger Kinder in diesem Zeitraum von 34,6 auf 44 Prozent. Im dritten Lebensjahr waren dem Bericht zufolge 44,1 Prozent der Mütter im Jahr 2006 erwerbstätig, 2017 waren es dann 60,1 Prozent.

Mütter mit Kindern unter einem Jahr gehen seltener arbeiten

Ist das Kind allerdings unter einem Jahr alt, gehen Mütter deutlich seltener arbeiten: Seien 2006 noch 22,5 Prozent aller Mütter im ersten Lebensjahr des Kindes berufstätig gewesen, waren es 2017 nur noch 9,2 Prozent.

Am 1. Januar 2007 wurde das Elterngeld erstmals eingeführt und wird seitdem in einem Kernzeitraum von zwölf Monaten gezahlt. Zwei zusätzliche Monate kommen hinzu, wenn sich auch der Partner Zeit für das Kind nimmt und seine Erwerbstätigkeit reduziert oder aussetzt.

Nachweislich mehr Bezüge von Elterngeld

„Mit dem Elterngeld sollte einerseits ein finanziell gut abgesicherter Schonraum für die Familien im ersten Lebensjahr des Kindes geschaffen und andererseits eine frühe Rückkehr der Mütter in den Arbeitsmarkt gefördert werden“, erklärte IW-Forscher Wido Geis-Thöne. „Dass dies tatsächlich erfolgreich war, zeigt die Entwicklung der Erwerbsbeteiligung von Müttern in den ersten Lebensjahren ihrer jüngsten Kinder.“

Das statistische Bundesamt veröffentliche außerdem Zahlen, die einen Anstieg an Bezügen von Elterngeld nachweisen. Im Jahr 2017 bezogen sechs Prozent mehr Mütter und elf Prozent mehr Väter Elterngeld als noch 2016.

Eine große Mehrheit der Väter, die das Elterngeld beziehen, beschränke sich laut der „Rheinischen Post“ allerdings auf zwei Monate, die der Staat über die ersten zwölf Monate hinaus zahlt.

Durch den Kita-Ausbau arbeiten mehr Mütter in Vollzeitstellen

Auch der Anteil der in Vollzeit arbeitenden Mütter war dem Bericht zufolge 2017 deutlich höher als noch 2006. In dieser Zeit wurde auch der Kita-Ausbau in Deutschland stark vorangetrieben. (dpa/alin)