San Francisco. Audi hat mit dem E-Tron sein erstes vollelektrisches Modell vorgestellt. Das SUV soll dieses Jahr in den Handel. Auch der Preis steht.

Die Zahl der Tesla-Jäger wächst: Nachdem Jaguar mit dem I-Pace bereits am Start ist und Mercedes gerade seinen EQC vorgestellt hat, bringt Audi jetzt mit dem E-Tron sein erstes rein elektrisches Serienmodell in Stellung. Der fast fünf Meter lange Geländewagen soll zum Ende des Jahres in den Handel kommen und bei etwa 80.000 Euro starten, teilte der Hersteller bei der Weltpremiere in San Francisco mit.

Dafür gibt es ein SUV mit fünf Plätzen und 660 Litern Kofferraum, das innen die nahezu schalterlose Bedienlogik der aktuellen Oberklasse-Modelle übernimmt und außen betont windschnittig gezeichnet wurde. Das Dach ist etwas flacher und das Heck etwas fließender als etwa beim Q8.

Außenspiegel des E-Tron wird auf Wunsch durch Kamera ersetzt

Der Kühlergrill ist weitgehend geschlossen, beim Fahren senkt sich der luftgefederte Wagen um bis zu acht Zentimeter ab. Der Unterboden hat wie ein Golfball kleine Kuhlen, und zum ersten Mal werden bei einem Großserienmodell die Außenspiegel auf Wunsch durch Kameras ersetzt. All das soll die Reichweite des 95-kWh-Akkus auch im Alltag möglichst nahe an die mehr als 400 Kilometer bringen, die auf dem Prüfstand ermittelt wurden, teilte Audi mit. Genau wie die aufwendige Rekuperationstechnik, die Energie für etwa 30 Prozent der Fahrstrecke liefert.

Geladen wird der Akku mit bis zu 150 kW, so dass der E-Tron binnen einer halben Stunde bereit ist für die nächste Langstreckenetappe. Wenn keine Schnelllade-Säule in der Nähe ist, dauert der Stopp etwa daheim in der Garage allerdings deutlich länger, räumt Audi ein und bietet deshalb neben der 11-kW-Ladung ab 2019 optional auch ein zweites Ladegerät für 22 kW an.

Angetrieben wird das Auto laut Hersteller von zwei E-Motoren, die mit 300 kW/408 PS und bis zu 660 Nm auf beide Achsen wirken. Sie beschleunigen den über zwei Tonnen schweren Wagen in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h und regeln mit Rücksicht auf die Reichweite bei 200 km/h ab.

Tesla kämpft mit Auslieferungsproblemen

Die deutschen Autohersteller reagieren mit ihren neuen Modellen auf den Druck des US-amerikanischen Elektroauto-Pioniers Tesla. Auch wenn die Firma von Elon Musk derzeit Probleme beim neuen Elektroauto Model 3 hat. Das Unternehmen kommt mit der Übergabe der gebauten Fahrzeuge nicht mehr hinterher.

„Sorry, wir sind von der Produktionshölle in die Auslieferungs-Logistik-Hölle geraten“, erklärte der Firmenchef in der Nacht zum Montag bei Twitter. Er reagierte auf die Beschwerde einer Käuferin, die schrieb, dass ihr Auslieferungstermin immer weiter nach hinten geschoben werde. Musk versicherte, dass das Problem bald gelöst sein werde.

Tesla hatte erst Ende Juni – ein halbes Jahr später als geplant – die Marke von 5000 Fahrzeugen pro Woche beim Model 3 erreicht. Mehr als 400.000 Reservierungen für das Model 3 gingen bei Tesla ein. Das Fahrzeug soll dem Unternehmen einen breiteren Markt erschließen. Musk stellte für die zweite Jahreshälfte schwarze Zahlen in Aussicht. Das Gelingen dürfte entscheidend vom Produktions- und Auslieferungstempo beim Model 3 abhängen. (dpa/les)

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