rankfurt/Main. Der Verband Deutscher Großbäckereien rechnet mit „leicht steigenden“ Preisen bei Backwaren. Die Dürre habe damit aber nichts zu tun.

FBrot und andere Backwaren sollen etwas teurer werden. Die Bäckereibranche begründet das aber hauptsächlich nicht mit Ernsteausfällen und drastisch gestiegenen Getreidepreisen.

Zu Buche schlagen würden dagegen vor allem Mehrkosten durch die Lkw-Maut, höhere Löhne sowie gestiegene Hygiene- und Qualitätsstandards: „Hier drückt der Schuh“, sagte die Präsidentin des Verbandes Deutscher Großbäckereien, Ulrike Detmers, am Mittwoch in Frankfurt. Dies seien die wesentlichen Kostentreiber. Letztlich müssten aber die Betriebe über die Preise entscheiden.

Weizen wegen Trockenheit fast ein Drittel teurer

Unter dem Strich müssten sich Verbraucher auf „tendenziell leicht steigende“ Preise einstellen. Die gestiegenen Getreidepreise aufgrund des knapperen Angebots seien natürlich zu spüren, aber „nicht so krass“, sagte Detmers.

Die Spitze des Verbands Deutscher Großbäckereien: Hauptgeschäftsführer Armin Juncker (links), Präsidentin Ulrike Detmers und Geschäftsführer Alexander Meyer-Kretschmer.
Die Spitze des Verbands Deutscher Großbäckereien: Hauptgeschäftsführer Armin Juncker (links), Präsidentin Ulrike Detmers und Geschäftsführer Alexander Meyer-Kretschmer. © obs | Bastian Borchfeld,Brot+Backwaren

Angesichts der extremen Trockenheit in vielen Regionen Deutschlands und Europas haben die Bauern in diesem Jahr eine deutlich schlechtere Getreideernte eingefahren. Allein der Weizenpreis ist seit Oktober vergangenen Jahres um rund 28 Prozent gestiegen. Aus Sicht von Marktbeobachtern dürfte dies aber kein Auslöser für stark steigende Brotpreise sein. Denn der Rohstoffpreis mache nur einen geringen Anteil am Preis für Brot oder Brötchen aus. Höhere Rohstoffkosten könnten daher keine Begründung sein, argumentierten Experten.

Höhere Kosten womöglich schon Ende 2018 bemerkbar

Nach Darstellung von Verbands-Hauptgeschäftsführer Armin Juncker könnten sich die höheren Kosten voraussichtlich schon gegen Ende dieses Jahres bemerkbar machen. Dann würden neue Lieferverträge mit den Mühlen abgeschlossen.

Die Mühlenwirtschaft fordere einen Aufschlag zwischen 25 und 30 Prozent: „Da muss man abwarten, wie die Verhandlungen tatsächlich laufen. Das wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ Der trockene Sommer habe nicht nur die Erntemengen gedrückt, sondern die Qualität sei auch schlechter. (dpa)