Köln. DuMont ist zur Zahlung eines millionenschweren Bußgelds verurteilt worden. Die Mediengruppe soll geheime Absprachen getroffen haben.

Die Kölner DuMont Mediengruppe („Kölner Stadt-Anzeiger“, „Berliner Zeitung“) ist vom Bundeskartellamt zur Zahlung eines Bußgeldes in Höhe von 16 Millionen Euro verurteilt worden. Dies bestätige die Behörde unserer Redaktion auf Anfrage. Die Wettbewerbshüter hatten dem Zeitungshaus vorgeworfen, zwischen 2000 und 2016 Gebietsabsprachen mit dem benachbarten „Bonner Generalanzeiger“ getroffen zu haben.

Die Vereinbarung sah vor, dass sich jeweils einer der beiden Verlage aus bestimmten, zuvor vereinbarten Gebieten zurückzog. Abgesichert wurde die Vereinbarung 2005 durch ein Vorkaufsrecht DuMonts am „Bonner Generalanzeiger“. Dies hätte dem Bundeskartellamt gemeldet werden müssen, was jedoch nicht geschah.

Vorstand will nichts von Absprachen gewusst haben

Der „Bonner Generalanzeiger“ gehört mittlerweile der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. DuMont hat bei der Aufklärung des Vorgangs nach Angaben eines Kartellamtssprechers kooperiert. Dem derzeitigen Management um den Vorstandsvorsitzenden Christoph Bauer waren die Absprachen, wie es in Verlagskreisen heißt, komplett unbekannt.

Sie fallen in die Amtszeit des 2015 gestorbenen Verlegers Alfred Neven DuMont. Ohne eine umfängliche Kooperation wäre das Bußgeld deutlich höher ausgefallen. DuMont wollte das Urteil nicht kommentieren. (KHR)