Essen. Eine Buchungspanne bei der Commerzbank trifft ausgerechnet jene Kunden, die ohnehin knapp bei Kasse sind. Ihre Konten blieben leer.

Viele Kunden der Commerzbank, die am Dienstag und Mittwoch ihre eigentlich zum Monatsende überwiesenen Gehälter oder Sozialleistungen abheben wollten, kamen nicht an ihr Geld.

Von der „technischen Panne“, die ein Banksprecher einräumte, waren ausgerechnet Menschen betroffen, die ohnehin knapp bei Kasse sind und die ihr Konto nicht überziehen dürfen: Bezieher von Hartz IV und hoch verschuldete Kunden, deren Girokonto ein Unterkonto für Pfändungen aufweist, über das Gläubiger ihre Zahlungen erhalten. In der Regel sind auf diese Weise rund 1000 Euro für den Lebensunterhalt gesichert. Auf die Summe können Gläubiger nicht zugreifen.

Kein Cent auf Pfändungsschutzkonten

Doch beim aktuellen Monatswechsel landete kein Cent auf den sogenannten Pfändungsschutzkonten der Commerzbank. „Der Buchungsprozess dauerte länger als sonst“, sagte ein Sprecher. Der Grund blieb bis Mittwochabend nach seinen Angaben unklar. „Das ist eine sehr unangenehme Situation für unsere Kunden und uns. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, so der Sprecher.

Bei der Hotline der Commerzbank in Duisburg gingen Dutzende Anrufe erzürnter Kunden aus der gesamten Bundesrepublik ein. Auch in den sozialen Netzwerken entwickelte sich eine eifrige Diskussion über „hohe Gebühren“ und leere Konten.

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    Damit die Betroffenen trotz der Überweisungspanne an Geld kommen, waren die Commerzbank-Filialen nach Angaben des Sprechers angehalten, ihnen bis zu 1000 Euro auszuzahlen. Leser, die sich in der Redaktion meldeten, berichteten aber, dass der Service nicht überall funktioniert habe. Bei der Commerzbank in Oberhausen soll es sogar zu Tumulten gekommen sein, berichtet eine Kundin. Das Geldinstitut sagte zu, für alle Mehrkosten aufkommen zu wollen.

    Wie viele Konten von der Panne betroffen sind, konnte der Bank-Sprecher nicht beziffern. Einige Buchungen seien aber auch pünktlich über die Bühne gegangen.

    Dieser Artikel erschien zunächst auf www.waz.de.