Ingolstadt. Neuer Ärger für Audi: Im Fall manipulierter Abgaswerte bei Diesel-Autos haben Polizisten die Konzern-Zentrale in Ingolstadt durchsucht.

Die Staatsanwaltschaft München II durchsucht seit Dienstagmorgen die Audi-Zentrale in Ingolstadt und das Audi-Werk in Neckarsulm. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien, unter anderem die „Süddeutsche Zeitung“. Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft wurde auch eine Privatwohnung in Baden-Württemberg durchsucht.

Im Einsatz seien insgesamt 18 Staatsanwälte sowie Beamte der Landeskriminalämter Bayern und Baden-Württemberg. Die Strafverfolger ermitteln wegen des Verdachts, Audi habe mehr als 200.000 Dieselfahrzeuge für den europäischen und den US-amerikanischen Markt manipuliert.

Zuletzt ging es um 80.000 Fahrzeuge in den USA

Mit einer speziellen Software sei die Schadstoffreinigung beim Betrieb auf der Straße weitgehend ausgeschaltet worden, heißt es weiter. Optimal funktioniert habe die Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand, bei den offiziellen Messungen der Behörden. Bei einer ersten Razzia bei Audi im März 2017 war es nur um 80.000 Fahrzeuge für den US-Markt gegangen.

Audi-Mutterkonzern Volkswagen hatte zuvor bei den US-Behörden nicht nur eigene Verfehlungen eingeräumt, sondern auch zugegeben, dass Audi an der Täuschung von US-Behörden Verbrauchern mitgewirkt habe.

Inzwischen 14 Beschuldigte

Die Staatsanwaltschaft München II hatte bereits am vergangenen Mittwoch mit einer Razzia ihre Ermittlungen in der Abgasaffäre bei Audi ausgeweitet. Die Wohnungen von sechs heutigen oder früheren Audi-Motorentechnikern wurden durchsucht. Insgesamt gibt es jetzt 14 Beschuldigte, ursprünglich waren es vier. (küp/dpa)