Berlin. Online-Bezahldienste wie Paypal brauchen nur Sekunden, um eine Überweisung anzuzeigen. Nun wollen auch die Banken schneller werden.

Bankkunden in Deutschland müssen auf die geplante Einführung von sekundenschnellen Geldüberweisungen noch eine Weile warten. Bei den Sparkassen soll die Echtzeitüberweisung in diesem Sommer flächendeckend angeboten werden.

Die meisten privaten Banken werden voraussichtlich erst im kommenden Jahr mitmachen. Das ergab eine Nachfrage beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie beim Bundesverband deutscher Banken (BdB).

Banken brauchen einheitliches System

Die neue Echtzeitüberweisung (Instant Payment) ist auch eine Antwort der Kreditwirtschaft auf Angebote von Online-Bezahldiensten wie Paypal, die schon heute sekundenschnelle Überweisungen ermöglichen. Seit November gilt europaweit ein einheitlicher Rechtsrahmen.

Der Überweisungsbetrag wird dem Konto des Empfängers innerhalb von zehn Sekunden gutgeschrieben. Damit das klappt, müssen die Kreditinstitute von Zahler und Empfänger dem System angehören. Bislang gibt es aber nur einige wenige Anbieter.

Private Banken wollen 2019 nachziehen

„Die Sparkassen werden geschlossen ab Mitte 2018 teilnehmen“, sagte DSGV-Sprecher Alexander von Schmettow in Berlin. Damit würden dann 50 Millionen Girokonten auf einmal dem System angeschlossen. Technisch sei „alles im grünen Bereich“.

Beim Bankenverband hieß es dagegen, als Voraussetzung fehle noch ein einheitliches Abwicklungssystem des Eurosystems, genannt TIPS. Das werde im November dieses Jahres zur Verfügung stehen. „Die privaten Banken arbeiten daran, dass möglichst im Laufe des nächsten Jahres alle Kunden das Verfahren nutzen können“, teilte der Verband mit. (dpa)