Berlin. 38 Milliarden Euro Überschuss konnten Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung 2017 verbuchen. Grund ist auch der Niedrigzins.

Der deutsche Staatshaushalt hat 2017 wegen der guten Konjunktur und niedriger Zinskosten einen Rekordüberschuss erzielt. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 38,4 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Dies ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Damit wurden bereits das vierte Jahr in Folge schwarze Zahlen geschrieben. Diese Summe entspricht einem Überschuss von 1,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Auch tiefe Zinsen sparten Milliarden

Grund für die positive Entwicklung ist die gute Konjunktur mit Rekordbeschäftigung und steigenden Löhnen. Dadurch legten die Staatseinnahmen um 4,2 Prozent zu, die Staatsausgaben dagegen nur um 3,4 Prozent. Rekordtiefe Zinsen sparten außerdem Milliarden an Kosten.

Experten rechnen mit anhaltenden Überschüssen. Die Ratingagentur Scope erwartet bis 2020 jeweils mit einem Plus von knapp einem Prozent, sagte ihr Experte Alvise Lennkh. Das dürfte dazu führen, dass die Staatsverschuldung 2019 erstmals seit vielen Jahren wieder unter die in den EU-Verträgen erlaubte Höchstgrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes fallen dürften. (rtr)