Berlin. Bisher betreibt Versandhändler Amazon stationäre Geschäfte nur in den USA. Laut Deutschland-Chef Kleber soll es dabei nicht bleiben.

Perspektivisch plant Amazon, ähnlich wie in den USA auch in Deutschland stationäre Läden zu betreiben. „Das ist keine Frage des Ob, sondern des Wann“, sagte Ralf Kleber, Deutschland-Chef des Konzerns, unserer Redaktion. „Kunden lieben Vielfalt online und im klassischen Handel. Letzterer steht in Deutschland immer noch für 90 bis 95 Prozent des Handelsumsatzes. Und wir werden uns nie dem verschließen, was der Kunde will.“ Ein genaues Datum nannte er nicht.

Der US-Onlinehändler Amazon kann sich zudem in Ballungszentren eine zentrale Zustellungsgesellschaft unter Beteiligung aller Lieferdienste wie DHL oder Hermes vorstellen. „Wir versuchen, den idealen Mix herauszufinden, den wir dem Kunden später anbieten. Das kann auch eine einheitliche Zustellung sein“, sagte Kleber. In der Branche wird überlegt, ob sich so die Innenstädte von Verkehr entlasten lassen.

Eine Sondergebühr für die Lieferung an die Haus- oder Wohnungstür statt kostenfrei in einen Paketshop wird Amazon nicht einführen. Zu entsprechenden Überlegungen der Paketdienste Hermes und DPD sagte Kleber: „Das kommentiere ich nicht. Aber wir nennen uns die Erfinder des versandfreien Zustellens. Amazon Prime gibt es jetzt seit zehn Jahren. Und unsere Kunden finden das gut.“ (fmg)