Berlin. Zum ersten Mal seit dem Börsengang 2014 muss Zalando das Gewinnziel senken. Der Online-Händler startete denkbar schlecht in den Herbst.

Europas größter Onlinehändler ist erfolgsverwöhnt. In den vergangenen Jahren lief es für Zalando praktisch immer nur gut. Der Oktober 2017 allerdings hatte es in sich: Die Herbstsaison startete für die Berliner dermaßen schlecht, dass sie das Gewinnziel senken mussten – zum ersten Mal seit dem Börsengang vor drei Jahren.

Offenbar lag es am Wetter, zumindest nannte Co-Chef Rubin Ritter die milden Temperaturen im Oktober als Grund, warum die Kunden nicht so zugegriffen hätten, wie erwartet. Zalando steckte deshalb mehr Geld ins Marketing, um Ware zu verkaufen. Zudem investiert die Firma rund 250 Millionen Euro in neue Logistikzentren und Technologiestandorte. Denn Amazon, größter Onlinehändler der Welt, drängt ins Modegeschäft.

Aktienkurs bricht drastisch ein

Der Unterschied zwischen altem und neuem Plan ist nicht sehr groß. Für 2017 soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern jetzt „leicht unter fünf Prozent“ des Umsatzes betragen. Bislang strebte Zalando eine operative Rendite von fünf bis sechs Prozent an – mit Tendenz zu fünf. Umsetzen will das Unternehmen weiter 20 bis 25 Prozent mehr. Anleger konnten sich damit nicht anfreunden: Der Aktienkurs brach drastisch ein.

Im dritten Quartal setzte Zalando rund 1,08 Milliarden Euro um, ein Plus von 28,7 Prozent, rutschte allerdings in die roten Zahlen. Zalando beschäftigt inzwischen 14.200 Mitarbeiter und hat in 15 europäischen Ländern mehr als 22 Millionen aktive Kunden. (art)