Frankfurt/Main. Seit Monaten steht Carsten Kengeter unter Insider-Verdacht. Nun folgen die Konsequenzen. Er bleibt nur noch bis 31. Dezember im Amt.

Carsten Kengeter, der seit Monaten unter Insider-Verdacht stehende Chef der Deutschen Börse, tritt zum Jahreswechsel von seinem Posten zurück. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Kengeter werde das Unternehmen noch bis zum 31. Dezember führen. Die Details der Übergabe sollen in Kürze bekannt gegeben werden.

Nachfolger soll „in Kürze“ bekannt gegeben werden

„Der Aufsichtsrat hat den Rücktritt mit großem Bedauern akzeptiert“, teilte das Unternehmen nach einer Krisensitzung des Kontrollgremiums am Donnerstag mit. Wer Kengeters Nachfolger werden soll, werde „in Kürze“ bekanntgegeben. Kengeter werde den Dax-Konzern solange weiter führen und habe dafür „das volle Vertrauen des Aufsichtsrats“.

Seit neun Monaten ermittelt die Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen Kengeter wegen eines lukrativen Aktiengeschäfts in Millionenhöhe aus dem Dezember 2015 – gut zwei Monate vor dem Bekanntwerden der Fusionspläne mit der Londoner Börse LSE. Der Versuch, mit der Zahlung von Geldbußen eine Einstellung des Ermittlungsverfahrens zu erreichen, war Anfang der Woche am Widerstand des Frankfurter Amtsgerichts gescheitert.

Die Ermittler werfen Kengeter vor, schon im Sommer 2015 mit der LSE-Führung Gespräche über einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen geführt und das Aktiengeschäft in diesem Wissen getätigt zu haben. Aufsichtsrat, Vorstand und Kengeter persönlich hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. Nun jedoch gehen die Ermittlungen weiter. (dpa/rtr)