Hamburg. Ein Krabbenbrötchen für zehn Euro? Die Zeiten sollten vorbei sein. Seit Mitte September gehen die Nordseekrabben wieder in die Netze.

Nach einem schlechten Jahr und sehr hohen Preisen für Nordseekrabben sind die Fänge in diesem Herbst wieder besser und die Preise sinken. Das teilte der Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer am Donnerstag in Hamburg mit. Danach haben sich die Wochenfänge der Krabbenfischer von 600 bis 800 Kilogramm auf drei Tonnen erholt. „Wir haben jetzt einen durchschnittlichen Herbst“, sagte der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer in Cuxhaven, Philipp Oberdörfer.

Dementsprechend seien die Erzeugerpreise von durchschnittlich 11,84 Euro je Kilogramm im ersten Halbjahr auf nunmehr vier bis fünf Euro zurückgegangen. Damit seien die Fischer zufrieden. Die Nordseekrabbe (Crangon Crangon), eigentlich Nordseegarnele, schwankt in ihrem Bestand sehr stark.

Im Spätsommer beginnt die Hauptfangzeit

Im vergangenen Jahr wurden viele der jungen Garnelen von Wittlingen gefressen. „Die Unberechenbarkeit der Bestandsentwicklung scheint die Wissenschaft und auch Fischer immer noch zu überfordern, wenn es darum geht, Bestandsabschätzungen und Prognosen zu machen“, heißt es in der Mitteilung.

Die Hauptfangzeit für Krabben beginnt im Spätsommer, wenn die neue Krabben-Generation in die Netze kommt. Aus drei Kilogramm Krabben vom Kutter werden nach dem Schälen ungefähr ein Kilogramm Krabbenfleisch. Die niedrigeren Erzeugerpreise kommen bei den Endverbrauchern erst langsam an.

An Hamburger Landungsbrücken noch immer extrem teuer

Im bei Touristen beliebten Fischgeschäft der Butjadinger Fischereigenossenschaft im Nordseebad Fedderwardersiel kostete ein Brötchen mit 100 Gramm Krabben im Juni noch 7,50 Euro. Zurzeit sind es nur noch 6 Euro, wie eine Mitarbeiterin sagte. Bei der Fischbude „Brücke 10“ an den Hamburger Landungsbrücken kostet das Krabbenbrötchen übrigens immer noch 11,50 Euro. Dort hat sich der Preisverfall noch nicht niedergeschlagen. (dpa)