Wolfsburg. Die Auswirkungen des Diesel-Skandals werden für VW immer schlimmer. Jetzt müssen die Anleger deshalb auch mit weniger Gewinn rechnen.

Volkswagen hat seine Anleger am Freitag mit einer Gewinnwarnung schockiert. Die Aktien rutschten zeitweise um vier Prozent auf ein Zweieinhalb-Wochen-Tief von 132,85 Euro ab und waren mit Abstand größter Verlierer im Dax, der um 0,2 Prozent zulegte.

Der Autokonzern stockte seine Vorsorge für den Vergleich mit geschädigten Autobesitzern in den USA auf und rechnet im dritten Quartal deshalb voraussichtlich mit einer Belastung von rund 2,5 Milliarden Euro.

Diesel-Skandal kostet VW 20 Milliarden Euro

„Da sieht man, dass die Diesel-Affäre noch lange nicht ausgestanden ist“, sagte ein Händler. Ein anderer Börsianer betonte, mit der Gewinnwarnung habe niemand gerechnet. „Da stellt sich die Frage, inwiefern das ein Fass ohne Boden ist.“ Insgesamt kostet der Skandal um die Manipulation von Dieselabgaswerten in den USA Volkswagen bereits mehr als 20 Milliarden Euro.

Hintergrund sei eine Aufstockung der Vorsorge für den Vergleich mit geschädigten Autobesitzern von 2,0-Liter-TDI-Fahrzeugen in Nordamerika. Die Umsetzung des Rückkauf- und Nachrüstungsprogramms sei erheblich langwieriger und gestalte sich technisch anspruchsvoller als gedacht. (dpa/rtr)