Berlin. Volkswagen will einen amtlichen Rückruf des VW-Geländewagens Touareg verhindern. Er ist mit einer Abschalteinrichtung ausgestattet.

Anwälte des Volkswagen-Konzerns wollen verhindern, dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) einen amtlichen Rückruf und einen Verkaufsstopp für den Geländewagen Touareg anordnet. Bei Kontrollen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ist eine Abschalteinrichtung im Abgassystem des Diesel-Pkw entdeckt worden, die VW bei der Typgenehmigung nicht angegeben hatte.

Wie der „Spiegel“ berichtet, streiten sich Beamte und Konzernjuristen darüber, ob die Vorrichtung illegal ist. Zurückgerufen werden muss der Touareg mit 3-Liter-V6-Motor in jedem Fall, damit die Abschalteinrichtung per Softwareupdate beseitigt wird.

VW-Sprecher: Messungen noch nicht abgeschlossen

Nach Informationen des „Spiegel“ aus Konzernkreisen trafen sich am Mittwoch VW-Vertreter mit Verantwortlichen des Verkehrsministeriums und KBA zu einem Krisengespräch. Dabei zweifelten VW-Anwälte der Kanzlei Freshfields die Messungen der Behörde an und drohten rechtliche Schritte für den Fall an, dass Dobrindt die Abschalteinrichtung als illegal einstuft.

Betroffen wären von einem amtlichen Rückruf rund 55.000 Autos des aktuellen Modells, das als Neuwagen nicht ausgeliefert werden dürfte. Im Verkehrsministerium hält man für einen solchen Fall auch einen Produktionsstopp des Modells im VW-Werk im slowakischen Bratislava für wahrscheinlich. Auf Anfrage des Magazins erklärte ein VW-Sprecher, die Messungen am Touareg seien noch nicht abgeschlossen. Dem Konzern lägen „bislang keine Informationen vor, die einen Rückschluss über den Inhalt eines möglichen KBA-Bescheids zulassen“. (les)