Berlin . Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin soll zu großen Teilen an die Lufthansa gehen. Das ist aus Insiderkreisen durchgesickert.

Knapp 40 Jahre nach der Gründung steht die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin vor der Zerschlagung. Den Löwenanteil soll die Lufthansa übernehmen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag von Insidern erfuhr. „Die Lufthansa bekommt den größten Teil“, sagte ein mit den Verhandlungen Vertrauter. Darin enthalten sei auch die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki.

Weitere Teile gingen an den britischen Billigflieger EasyJet, ein weiterer Teil eventuell an die Thomas Cook-Tochter Condor. Darauf habe sich der Gläubigerausschuss verständigt, wie auch ein zweiter Insider bestätigte. Die Verhandlungen gingen allerdings noch bis 12. Oktober weiter. Deshalb werde es am Montag anders als geplant noch keine abschließende Entscheidung im Air-Berlin-Aufsichtsrat über die Käufer geben, hieß es weiter.

Von Air Berlin und Lufthansa war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Die Informationen von Reuters decken sich aber auch mit Informationen, die dpa aus dem Gläubigerausschuss erhalten hat.

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    Insgesamt hat die zweitgrößte deutsche Airline mehr als 8000 Beschäftigte. Der Betriebsrat von Air Berlin befürchtet, dass die rund 2800 Mitarbeiter außerhalb des Flugbetriebs in Verwaltung und Technik schlechte Aussichten auf eine Übernahme haben. Die defizitäre Firma hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, weil der langjährige Geldgeber Etihad Airways weitere Finanzspritzen verweigerte. Nur dank eines Staatskredits über 150 Millionen Euro kann der Flugbetrieb derzeit fortgesetzt werden. (dpa/rtr)