Berlin. Er habe Ende August, Anfang September 2015 vom Diesel-Betrug in den USA erfahren, so Ex-VW-Chef Winterkorn. Das stimmt offenbar nicht.
Der frühere VW-Chef Martin Winterkorn wird in der Abgas-Affäre von einem langjährigen Vertrauten schwer belastet. Wie „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR berichten, hat der ehemalige VW-Manager Bernd Gottweis gegenüber deutschen Ermittlern ausgesagt, dass er Winterkorn bereits am 27. Juli 2015 in einem Telefonat über den Abgas-Betrug in den USA unterrichtet habe. Winterkorn behauptet, frühestens Ende August 2015 davon erfahren zu haben.
Er habe Winterkorn am Telefon gesagt, dass VW in den USA „beschissen“ habe, heißt es in dem Bericht weiter. Bei VW sei daraufhin aber nichts geschehen. Der US-Justiz liegt die Aussage von Gottweis vor. In den USA waren Abgaswerte von VW-Dieselfahrzeugen mit Hilfe von Software manipuliert worden. Der Betrug wurde am 18. September 2015 durch eine Veröffentlichung der US-Umweltbehörde EPA öffentlich.
Aktionäre verklagen VW auf acht Milliarden Euro Schadenersatz
Nach Angaben von VW-Mann Gottweis habe Winterkorn in der Zwischenzeit nichts unternommen, um den Abgasskandal aufzuklären, heißt es in den Berichten weiter. So hätten laut Gottweis etwa Aktionäre informiert und Rücklagen gebildet werden müssen. Gegen Winterkorn und andere VW-Manager wird ermittelt, unter anderem, weil sie die Aktionäre zu spät informiert haben sollen. Aktionäre verklagen den Konzern inzwischen wegen Kursverlusten auf acht Milliarden Euro Schadenersatz. (küp)
Abgas-Skandal: VWs juristische Probleme
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