Berlin. Verspätungen, Flugausfälle und kein Ende in Sicht: Air Berlin verärgert so seit Monaten Kunden. Ein VW-Manager hat jetzt die Nase voll.

Volkswagen-Personalvorstand Karlheinz Blessing hat seinem Ärger über häufige Verspätungen und Flugausfälle bei Air Berlin Luft gemacht. „Ich fliege nie wieder mit der Air Berlin“, sagte der Manager der „Saarbrücker Zeitung“. „Aus und vorbei. No way. Finish. Man kann sich auf nichts verlassen.“

Vorangegangen war dem Ausbruch offenbar ein Flugausfall am Freitagabend: Wie die Zeitung berichtet, erfuhr Blessing am Flughafen Tegel, dass der Spätflug von Berlin nach Saarbrücken an diesem Abend ausfiel. Zuvor soll der Flug bereits mehrmals als verspätet gemeldet worden sein. Wie es in dem Bericht heißt, musste Blessing daraufhin Termine verschieben, die er am Wochenende im Saarland vereinbart hatte.

Kein einziger verlässlicher Flug

Passagiere entdecken Loch in Flugzeugwand

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    Blessing beschwerte sich, dass es seit Monaten Verspätungen auf der Linie zwischen Berlin und Saarbrücken gebe. Trotz Versprechen, dass die Situation sich bessern würde, sei nichts passiert. „Ich habe keinen einzigen Flug in den vergangenen Monaten mit Air Berlin gehabt, der verlässlich war“, sagt Blessing. Die Linie sei, so wie sie jetzt betrieben werde, nichts mehr wert. Die saarländische Politik müsse gegenüber der Airline „klare Kante zeigen“.

    Kunden der hoch verschuldeten Airline ärgern sich seit langem über Verspätungen und Flugausfälle. Auch am Wochenende mussten am Berliner Flughafen Tegel zahlreiche Kunden stundenlang am Flughafen ausharren.

    Probleme mit dem Bodenpersonal

    In Tegel waren allein am Samstag mehr als die Hälfte der 500 Flüge mehrerer Airlines mindestens 15 Minuten zu spät, 16 fielen aus. Air Berlin war besonders betroffen. Hintergrund der Schwierigkeiten in Tegel sind laut einem Sprecher von Air Berlin Schwierigkeiten mit dem Bodendienstleister Aeroground. Das Unternehmen habe „wieder nicht die Performance gebracht, die wir erwarten“, so der Sprecher.

    Eine Flugverspätung bei Air Berlin am Freitagmorgen dürfte auch auf das Konto der Bodencrews gehen. So startete eine Maschine verspätet, weil der Pilot nach dem Einstieg aller Passagiere noch einmal aussteigen und im Regen selbst nach einem Mitarbeiter am Boden suchen musste, der den Flug freigeben konnte. (tma/ac)