Berlin. Die Deutschen essen zuviel Salz. Ernährungsminister Schmidt will daher nun die Lebensmittelindustrie zu gesünderen Rezepturen bewegen.

Tiefkühlgerichte, Pizzen, Müslis, Brot, Brötchen und Fertigkost sollen künftig weniger Salz, Zucker und Fette enthalten. Um dieses Ziel zu erreichen, möchte Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) die Lebensmittelindustrie dazu motivieren, ihre Rezepturen zu verändern.

Bis Mitte 2017 sollen freiwillige Ziele vereinbart werden, die zu einer Verringerung dieser Stoffe in Nahrungsmittel sorgen. Als Richtwerte dienen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.

Männer essen täglich im Schnitt zehn Gramm Salz

Ein entsprechender Entwurf für eine „Nationale Strategie zur Reduktion von Zucker, Fetten und Salzen“ wird derzeit in den Ministerien abgesprochen und soll im Juli im Kabinett verabschiedet werden. Der übermäßige Konsum dieser Nährstoffe gilt als eine Ursache für krankhaftes Übergewicht, Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

„In der deutschen Bevölkerung ist die Zufuhr von Zucker, Fett und Salz nach wie vor zu hoch“, heißt es in dem Entwurf, der dieser Redaktion vorliegt. So essen Männer täglich im Schnitt zehn Gramm Salz und Frauen 8,4 Gramm – empfohlen sind weniger als sechs Gramm. Bei den neuen Rezepturen setzt das Ministerium bewusst auf Freiwilligkeit der Ernährungswirtschaft. „Wirksame Anreize“ sollten „aus Verantwortung und eigenen Erkenntnissen erwachsen“.

In Erfrischungsgetränken, Joghurt, Quark und Frühstückscerealien soll vor allem der Zuckergehalt gesenkt werden. In Brot oder Brötchen geht es um weniger Salz, in Pizzen zusätzlich um weniger gesättigte Fettsäuren. Die neuen Rezepte sollen zu „geschmacklich akzeptablen Resultaten“ führen. Entsprechend sollen die Geschmacksgewohnheiten schrittweise
angepasst werden. (bk)