Berlin. Etihad und Air Berlin wollten einen gemeinsamen Ferienflieger mit Tui gründen. Doch daraus wird nichts. Etihad brach die Gespräche ab.

  • Etihad hat die Gespräche über die Gründung eines gemeinsamen Ferienfliegers mit Tui abgebrochen
  • Damit fällt ein wichtiges Element für die Sanierung von Air Berlin weg
  • Für den Flugbetrieb soll die neue Entwicklung keine Folgen haben

Air Berlins Großaktionär Etihad hat nach Darstellung von Tui alle Gespräche über die Gründung eines gemeinsamen Ferienfliegers abgebrochen. Das geht aus einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Schreiben des Tui-Konzerns an seine Mitarbeiter hervor.

Die Tui, Air Berlin und Etihad hatten im Oktober 2016 Pläne für die neue Gesellschaft durch eine Verschmelzung der Tuifly mit der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki als wichtiges Element für die Sanierung der Air Berlin bekanntgegeben.

Ethihad bewertet Perspektiven neu

„Etihad strebt offenbar eine Perspektive für das Gesamtunternehmen Air Berlin/Niki an und will Niki nicht länger aus der Air Berlin herauslösen; das ist eine andere Grundlage als das, was Etihad und seine Gesellschafter im Dezember 2016 mit uns vereinbart haben“, heißt es in dem internen Schreiben. Damit stünde Niki nicht mehr für die Gründung einer gemeinsamen Airline zur Verfügung.

Etihad habe diese Entscheidung nach vielen Monaten zuversichtlicher Verhandlungen getroffen, da beide Parteien zu keiner Einigung bezüglich der Ausgestaltung eines solchen Joint Ventures gekommen seien, teilte ein Etihad-Sprecher auf Anfrage der „Berliner Morgenpost“ mit. Air Berlin hatte angestrebt, sein Touristikgeschäft mit Flügen unter anderem nach Mallorca und zu anderen Urlaubsdestinationen in diese neue Gesellschaft zu übergeben.

Keine Auswirkungen auf Flugbetrieb

Jetzt wird die angeschlagene Airline das Touristikgeschäft der Air Berlin Group in einem separaten Geschäftsbereich durchführen, unter der Marke NIKI, teilte Etihad mit. Weitere Details zu dieser Struktur würden von Airberlin bekanntgegeben. Die Air Berlin will sich in Kürze dazu äußern. Der Flugbetrieb von NIKI bleibe von der neuen Entwicklung unberührt, so Etihad, alle Buchungen würden berücksichtigt. Kunden sollten sich mit weiteren Fragen direkt an Niki wenden.

„Insofern hat Etihad entschieden, die Verhandlungen mit uns nicht fortzuführen und die Vereinbarung aus dem Dezember 2016 nicht zu erfüllen; das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern“, teilt der Tui-Vorstand seinen Mitarbeitern mit.

Ihnen sollen bei einer Mitarbeiterversammlung am Nachmittag in Hannover weitere Informationen zu den Plänen des Konzerns für eine Neu-Positionierung der konzerneigenen Tuifly mitgeteilt werden. (jof/dpa)