US-Militärschlag in Syrien lässt Ölpreis deutlich steigen
•
Lesezeit: 3 Minuten
Frankfurt/Main. Der US-Angriff in Syrien verunsichert Anleger. Öl und Gold werden teurer, der Rubel verliert. Ein deutscher Rüstungskonzern legt zu.
US-Militärschlag gegen syrische Armee
1/12
sind die Preise für Öl und Gold kräftig angestiegen. Syrien sei zwar kein wichtiges Öl-Förderland, aber durch den US-Angriff steige das Risiko einer Eskalation in der gesamten Region, erklärte der Rohstoffexperte Ric Spooner vom Handelshaus CMC Markets die steigenden Ölpreise.
So verteuerte sich die wichtige Ölsorte Brent aus der Nordsee um bis zu 2,2 Prozent auf 56,08 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Dies half den Ölkonzernen: BP, Shell, Total, Repsol und OMV gewannen bis zu 1,2 Prozent. Der Goldpreis stieg in der Spitze um 1,5 Prozent auf 1269,46 US-Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit November. Gold gilt bei Anlegern, die sich gegen mögliche Börsenturbulenzen wappnen wollen, als vergleichsweise sichere Anlage. Allerdings schwankt auch der Goldpreis deutlich.
Rubel könnte bis Jahresende noch weiter verlieren
„Jetzt gilt es, die politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen des US-Alleingangs zu bewerten“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Entscheidend seien die Reaktionen Russlands und Irans, betonte Marktanalyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. Die beiden Staaten seien schließlich Verbündete des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und gehörten zu den weltweit größten Erdöl-Exporteuren. Russland und Iran verurteilten die US-Attacke.
Dem russischen Rubel hat die Verunsicherung der Anleger nach dem US-Angriff zugesetzt. Hinzu kamen Äußerungen des russischen Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin, der eine weitere deutliche Abwertung der Währung voraussagte. Dollar und Euro stiegen daraufhin um jeweils mehr als ein Prozent auf 57,08 und 60,80 Rubel. Oreschkin zufolge gibt es eine „große Wahrscheinlichkeit“, dass der Preis für die wichtige russische Ölsorte Ural URL-E bis zum Jahresende auf 40 von derzeit etwa 52 US-Dollar je Barrel (159 Liter) fällt. Dies könnte den Kurs des US-Dollar auf bis zu 68 Rubel treiben.
Rüstungskonzerns Rheinmetall setzt Rekordrally fort
Den deutschen Aktienmarkt traf der US-Angriff am Ende einer ohnehin angespannten Woche. Der Dax sank im frühen Handel um 0,38 Prozent auf 12.183,91 Punkte. Der Index mittelgroßer Werte MDax holte seine Verluste am Morgen mit noch 0,04 Prozent Minus bereits fast wieder auf und lag bei 24.099,69 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,28 Prozent auf 2029,06 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es ebenfalls etwas abwärts.
US-Militärschlag gegen syrische Armee
1/12
Die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall setzten ihre Rekordrally dagegen mit plus 1,6 Prozent fort. Hier setzen die Anleger ohnehin bereits auf steigende Militärausgaben. An den Vortagen hatte das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping die Anleger von größeren Engagements abgehalten, danach sorgte eine mögliche strengere US-Geldpolitik für Sorgenfalten. (dpa/rtr)
Wirtschaft in Berlin
Abonnieren Sie kostenlos den Wirtschafts-Newsletter der Berliner Morgenpost
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.