Frankfurt am Main. Das größte deutsche Geldhaus will sich Milliardensummen am Markt besorgen. Die Kapitalerhöhung soll acht Milliarden Euro betragen.

Die Deutsche Bank will sich acht Milliarden Euro besorgen. Über den Verkauf neuer Aktien will das größte Geldhaus der Republik rund acht Milliarden Euro einnehmen, wie die Deutsche Bank am Sonntag in Frankfurt nach einer Aufsichtsratssitzung verkündete.

Mit den aktuellen Plänen ersetzt die Deutsche Bank ihre im Oktober 2015 selbst gesetzten Ziele, wie es in einer Adhoc-Meldung des Hauses heißt. Demnach soll die zum Konzern gehörende Postbank nicht wie zwischenzeitlich berichtet verkauft, sondern mit anderen Geschäftsbereichen unter dem Dach der Deutschen Bank zusammengelegt werden.

Statt die auf Privatkunden fokussierte Postbank zu verkaufen, soll sie in das Privat- und Firmenkundengeschäft des Konzerns integriert werden. Die kombinierte Bank werde mehr als 20 Millionen Kunden in Deutschland haben, hieß es. Ein detaillierter Plan für den Zusammenschluss soll im Laufe des Jahres präsentiert werden.

Vermögensverwaltung soll teilweise an die Börse gehen

Ein Teilbörsengang der Vermögensverwaltung innerhalb der nächsten zwei Jahre und Veräußerungen sollen weitere zwei Milliarden Euro auf Kapitalseite einbringen.

Schon am Freitag hatte sich abgezeichnet, dass die Deutsche Bank die Investoren um frisches Geld bitten wird. Die Aktie war auf der Handelsplattform Tradegate bis zum späten Freitagabend auf 18,20 Euro gefallen. Vor ersten Medienberichten über eine mögliche Kapitalerhöhung hatte das Papier am Nachmittag noch 19,59 Euro gekostet – ein Absturz um sieben Prozent.

Die Bank strebt nun eine harte Kernkapitalquote von deutlich über 13 Prozent und eine Verschuldungsquote von 4,5 Prozent an. Das liegt über dem bisherigen Ziel einer harten Kernkapitalquote von mindestens 12,5 Prozent bis Ende 2018. (ac/rtr/dpa)