Los Angeles. Snapchat ist seit 2011 rasant gewachsen, die Betreiber-Firma will an die Börse. Doch der Wert fällt wohl geringer aus als gehofft.

Die Betreiberfirma der populären Foto-App Snapchat dürfte bei ihrem Börsendebüt etwas weniger wert sein als bisher erwartet. Die Snap Inc. peilt laut Medienberichten von Donnerstag eine Bewertung zwischen 19,5 und 22,2 Milliarden US-Dollar (zwischen 18,4 und knapp 21 Milliarden Euro) an.

Zuvor galten monatelang 25 Milliarden Dollar (etwa 23,6 Milliarden Euro) als Richtmarke. Die endgültige Bewertung solle in den kommenden Wochen am Interesse der Anleger festgemacht werden, berichteten das „Wall Street Journal“ und die „Financial Times“ (Bezahlangebot) am Donnerstag.

Facebook macht Snapchat Konkurrenz

Snap hatte Anfang Februar einen zunächst drei Milliarden Dollar schweren Börsengang angekündigt. Die dabei erstmals veröffentlichten Zahlen zeigten auch Schwächen im Geschäft auf. So stockte das früher rasante Wachstum der Nutzerzahlen Ende des vergangenen Jahres plötzlich. Snapchat hatte laut Börsenprospekt im Schlussquartal 2016 im Schnitt etwa 158 Millionen User am Tag. Im Vergleich zum dritten Quartal kamen nur noch fünf Millionen Nutzer hinzu.

Probleme bereitet Snapchat auch die harte Konkurrenz durch Facebook. Der Rivale hat im August bei seinem Foto-Dienst Instagram die Funktion „Stories“ gestartet, die praktisch dieselben Möglichkeiten wie Snapchat bietet. Facebook wollte Snapchat 2013 für etwa drei Milliarden US-Dollar kaufen, Snapchat-Gründer Evan Spiegel lehnte das Angebot ab.

Ausbau zu einer Plattform für Medieninhalte

Snapchat wurde vor allem bei jungen Nutzern populär mit Fotos, die nach dem Ansehen von alleine wieder verschwinden. Inzwischen wird die App auch stärker für Kommunikation genutzt und zu einer Plattform für Medieninhalte ausgebaut. (dpa/küp)

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