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Streik am Hamburg Airport sorgt für 51 verspätete Flüge

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Gepäck wird am Flughafen verladen

Gepäck wird am Flughafen verladen

Foto: Andreas Laible / HA

Wer am Mittwochmorgen fliegen wollte, musste mit Einschränkungen rechnen. Dennoch blieb die Lage entspannt – anders als in Berlin.

Hamburg. Insgesamt 51 Maschinen sind wegen des Warnstreiks von Teilen des Bodenpersonals in Hamburg am heutigen Mittwochvormittag verspätet geflogen. Bei den Ankünften am Airport in Fuhlsbüttel waren 19 Verbindungen verspätet, bei den Abflügen 32.

Es handelte sich um Verspätungen von meist bis zu 30 Minuten, sagte eine Flughafensprecherin. Am Mittag um 13 Uhr war der Streik beendet. In Fuhlsbüttel waren im Laufe des Tages insgesamt 186 Abflüge sowie 188 Ankünfte geplant, kein Flug ist ausgefallen.

100 Mitarbeiter beteiligt

Die Gewerkschaft Verdi hatte 850 Beschäftigte der Flugzeug- und Gepäckabfertigung, des Terminal-Busverkehrs sowie von Reinigungsdiensten zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen. „Die Beteiligung war gut“, zeigte sich Ver.di-Sprecher Björn Krings zufrieden.

An dem Warnstreik beteiligten sich demnach rund 100 Mitarbeiter. Auch Krings sprach von geringen Auswirkungen auf den Flughafenbetrieb. „Mit Leiharbeitern, die als Streikbrecher missbraucht wurden, hat der Arbeitgeber den Flugbetrieb aufrechterhalten.“

Auch die Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel wurden bestreikt. In Berlin haben die Fluggesellschaften 71 Abflüge gestrichen, viele Verbindungen waren verspätet. Dort wurde der Ausstand gegen 11 Uhr beendet.

Lohn von 9,02 Euro pro Stunde

In dem Streik geht es um eine Tarifauseinandersetzung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, die sowohl den Lohn als auch die Beschäftigungsverhältnisse betrifft. Ver.di fordert 250 Euro mehr pro Monat und wirft den Arbeitgebern vor, den meisten Mitarbeitern bislang nur ein Plus von 25 Euro zu bieten.

„Der Hamburger Flughafen verzeichnet jährlich steigende Millionengewinne. Die Kolleginnen und Kollegen, die jeden Tag dafür sorgen, dass Tausende Passagiere pünktlich und sicher fliegen, müssen endlich am Erfolg des Hamburger Flughafens teilhaben“, sagte Irene Hatzidimou, Verhandlungsführerin von Ver.di Hamburg.

Ver.di verlangt weiterhin, dass „grundlose Befristungen“ und Teilzeitverträge mit wenigen Arbeitsstunden abgeschafft werden. Diese beträfen jeden fünften Beschäftigten. Mit einem Einstiegs-Stundenlohn für die ersten sechs Monate von 9,02 Euro bildet Hamburg nach Angaben der Gewerkschaft deutschlandweit das Schlusslicht bei den Bodenverkehrsdiensten. Ein solcher Stundenlohn liegt auch deutlich unterhalb der von der Bundesregierung mit 10,00 Euro angegebenen Niedriglohnschwelle.

Flughafen gesprächsbereit

Der Flughafen erklärte, er wolle "unter Berücksichtigung der äußeren Einflussfaktoren eine Weiterentwicklung der Löhne aller Beschäftigten ermöglichen. Vor allem Einstiegslöhne sollen attraktiver werden." Die Bodenverkehrsdienste in Fuhlsbüttel sind allesamt Töchter der "HAM Ground Handling" und beschäftigen laut Flughafen 910 Mitarbeiter. 690 von ihnen seien für das Gepäck und die Flugzeugabfertigung zuständig.

( mw/dpa )

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