Berlin. Der Chef des sozialen Netzwerks, Mark Zuckerberg, scheint kaum noch Zeit für Facebook zu haben. Ein tiefer Einblick in sein Profil.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat jahrelang das Image des unangepassten IT-Nerds gepflegt, der nicht nur Gepflogenheiten der Geschäftswelt infrage stellte, sondern auch in der Außendarstellung einzigartig war. Seine eigenen Facebook-Beiträge und ein Medienbericht legen nahe, dass sich dieses Image im Wandel befindet.

Das Nachrichtenportal „Bloomberg“ berichtet, dass für das Facebook-Profil von Mark Zuckerberg seit einiger Zeit nicht mehr nur der Chef des sozialen Netzwerkes, sondern ein Team von über zwölf Personen verantwortlich ist. Demnach gibt es Mitarbeiter, die Fotos, Reden und andere Texte für Zuckerberg erstellen. Hinzu kommt eine Gruppe von Mitarbeitern, die Diskussionen unter Zuckerbergs Beiträgen moderieren. „Bloomberg“ bezieht sich auf zwei Facebook-Mitarbeiter und sieht in dem Engagement des Teams ein Indiz dafür, dass Zuckerberg sich von seinem bisherigen Image verabschieden will – und vielleicht sogar politische Ambitionen hat.

Der Image-Wandel startete schon 2011

Die Einschätzung des Nachrichtenportals ist nachvollziehbar, allerdings hat der Wandel in Zuckerbergs Image nicht so plötzlich begonnen, wie es scheint. In der Timeline von Mark Zuckerberg stehen zwei Daten exemplarisch für den Aufbruch zu einer neuen Strategie: der 11. Februar 2011 und der 1. Oktober 2012. Anfang 2011 teilte Zuckerberg eine Pressemitteilung des eigenen Unternehmens. Inhalt: die größere Fotoansicht in dem sozialen Netzwerk.

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Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Zuckerberg fast ausschließlich mehr oder weniger vorteilhafte Fotos von sich selbst geteilt. Dazu kamen kurze Textnachrichten über die eigene Arbeit. Weder die kurzen Texte noch die teils überbelichteten Fotos eines jungen Mannes in Kapuzenpulli hatten etwas mit klassischen Pressemitteilungen von Firmen oder Prominenten zu tun. Das änderte sich jedoch im Herbst 2012 als Mark Zuckerberg in Moskau auf den damaligen russischen Premierminister Dimitri Medwedew traf.

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Terminplan lässt kaum Zeit zum Posten

Der Facebook-Gründer posierte seitdem häufiger in Lederschuhen und Anzug statt in altem T-Shirt und Adiletten. Wenn der Facebook-Chef in den Folgejahren auf Staatschefs oder geistige Oberhäupter wie den Papst traf, erschien Zuckerberg im Business-Look. Und selbst wenn er doch einmal den Kapuzenpulli auspackte oder in Sportkleidung am Brandenburger Tor entlang lief: die Aufnahmen wirkten stets professionell und nicht so als hätte ein Jung-Unternehmer es mit seiner Handy-Kamera nicht besser hinbekommen.

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Zuckerbergs Reisen und öffentlichkeitswirksame Auftritte führten schließlich zu immer mehr Kommentaren unter seinen Beiträgen. Waren es bei einem Text-Beitrag zu einer Indien-Reise im Jahr 2009 noch zwei Kommentare und 22 Likes, bringt Zuckerberg ein Post zu einem Besuch in Texas mittlerweile über 5000 Kommentar und 155.000 Likes ein (Stand 19. Januar, 10.22 Uhr).

Ist Image-Wandel Beweis für Ambitionen auf Präsidentenamt?

Das Zuckerberg neben seinen Terminen in Texas noch Zeit zum Posten der wohl ausgesuchten Fotos und zur Moderation der Kommentare hat, ist schwer vorstellbar. Der Facebook-Chef hat keine Zeit für Facebook.

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Der Aufwand dürfte in diesem Jahr noch größer werden. So ist Mark Zurckerbergs Projekt für das Jahr 2017 alle 50 Bundesstaaten der USA zu bereisen. Die Ankündigung dieses Projektes und Zuckerbergs gewandeltes Image werten US-Medien – wie auch Bloomberg – als Zeichen dafür, dass Mark Zuckerberg ein politisches Amt anstrebt. Das des US-Präsidenten wurde bereits mehrfach genannt. Bis es soweit kommt, klammert sich der Facebook-Chef aber noch an sein altes Image. In einem Kommentar zu seiner Texas-Reise fragt etwa ein schelmisch lachender Mann in grauem T-Shirt, wo es denn die besten Burger in der Umgebung gebe. Ein Klick auf den Nutzernamen führt zum Profil von Mark Zuckerberg.