Hamburg. Greenpeace hat Fisch auf das Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin untersucht. Die Mengen betrugen das bis zu 17-Fache des erlaubten Wertes.

  • Greenpeace hat 54 Fischprodukte aus deutschen Supermärkten getestet
  • 38 Proben waren mit Pfalnzenschutzmittel belastet
  • 32 Problen lagen deutlich über dem erlaubten Grenzwert

Zuchtfische aus Aquakulturen wie Lachs, Forelle, Dorade und Wolfsbarsch sind offenbar stark mit dem Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin belastet. Das berichtet die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die 54 Fischprodukte aus deutschen Supermärkten untersucht hat. Aufgrund „einer Reihe von Bedenken“ hat die EU-Kommission Ethoxyquin seit 2011 nicht mehr als Pflanzenschutzmittel zugelassen.

Insgesamt 54 Fischprodukte hat Greenpeace untersucht, sowohl Tiefkühlware als auch geräucherten und frischen Fisch aus Aquakultur, Bio-Aquakultur und freier Wildbahn. Alle 38 Proben aus konventioneller Aquakultur waren belastet, 32 lagen deutlich über dem Grenzwert für Fleisch von 50 Mikrogramm pro Kilogramm. Die höchste Ethoxyquin-Belastung mit 881 Mikrogramm pro Kilogramm hatte Stremel-Lachs von Real aus einer norwegischen Aquakultur.

Mit Ausnahme von Bio-Lachsfilet von Edeka (155 Mikrogramm pro Kilogramm) lagen die Proben aus Bio-Aquakulturen deutlich unter dem Ethoxyquin-Grenzwert für Fleisch. Ethoxyquin ist in der Regel nicht in Bio-Futter vorhanden, hieß es. Es könne jedoch in anderen Stoffen vorkommen, die bei der Fütterung zugesetzt werden. In Wildfängen wurde kein Ethoxyquin nachgewiesen, da diese nicht gefüttert werden.

Die Wirkung von Ethoxyquin auf den Menschen ist nicht abschließend geklärt. Es steht im Verdacht, die Erbsubstanz zu schädigen, den Leberstoffwechsels zu verändern und krebserregend zu sein. Greenpeace fordert ein EU-weites Verbot von Ethoxyquin als Futtermittelzusatz und einen Verkaufsstopp der Produkte, die über dem Grenzwert für Fleisch belastet sind. (küp)