Berlin. Der Ex-Chef des Kanzleramt Ronald Pofalla rückt offenbar bei der Deutschen Bahn auf. Er soll nun Netz-Vorstand des Konzerns werden.

Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla soll Konzernkreisen zufolge bei der Deutschen Bahn zum Infrastruktur-Vorstand aufrücken. Pofalla mit seiner politischen Erfahrung werde als der beste Mann dafür angesehen, sagten Konzernvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Bislang ist Pofalla bei der Bahn für politische Kommunikation zuständig, ist also Chef-Lobbyist. Mit dem zentralen Ressort Infrastruktur erhielte er damit die operative Führung von Schienennetz und Bahnhöfen. Das Ressort gilt als das wichtigste bei der Bahn.

Spekulation um Grube-Nachfolge

Der jetzige Vorstand Volker Kefer war so zugleich auch stellvertretender Konzernchef. Kefers Vertrag läuft aus. Auch wegen der Kostensteigerungen beim Projekt Stuttgart21 verzichtete er auf eine Vertragsverlängerung. Während Kefer ebenfalls für den Technik-Bereich zuständig war, soll für diesen nun ein neuer Vorstandsposten eingerichtet werden. Pofalla bleibt so aber auch Chef-Lobbyist.

Die Spekulationen, dass Pofalla als Kronprinz für Bahnchef Rüdiger Grube aufgebaut wird, erhalten so neue Nahrung. Grubes Vertrag wird voraussichtlich um weitere drei Jahre verlängert. Anschließend könnte Pofalla den Posten übernehmen. Ein Bahn-Sprecher erklärte, man äußere sich zu Personalspekulationen nicht. Der Aufsichtsrat des Konzerns tage in der nächsten Woche. (rtr)