Essen. Beim Essener Energiekonzern Eon läuft es wirtschaftlich nicht gut. Der aktuell niedrige Aktienwert könnte nun Spekulanten anlocken.

Das Energieunternehmen Eon stellt sich für mögliche Übernahmeangebote auf. Nach einem dramatischen Kursverlust an der Börse hat Vorstandschef Johannes Teyssen in den vergangenen Wochen ein neues Abwehrteam aus Banken und Anwälten zusammengestellt.

Sie sollen das Unternehmen im Falle einer Attacke unterstützen. Einen entsprechenden Bericht des „Spiegel“ bestätigte das Unternehmen nun. „Jedes gelistete Unternehmen hat laufende sogenannte Defense-Mandate, die meist für einige Jahre vertraglich vereinbart sind“, erklärte ein Sprecher.

Eon sieht keinen aktuellen Anlass zur Sorge

Solche Verträge seien bei Eon kürzlich ausgelaufen und daher neu verhandelt worden. Dies gehöre zur normalen Risikovorsorge eines börsennotierten Unternehmens. Einen konkreten Anlass gebe es nicht.

An der Börse wird Eon nach der Abspaltung der Kraftwerksbetreibers Uniper und der Talfahrt infolge der Energiewende derzeit nur noch mit gut zwölf Milliarden Euro bewertet. Damit könnte der Konzern für Hedgefonds relativ billig zu haben sein.

Sind Einzelteile mehr wert als Gesamtkonzern?

Diese Investoren könnten das Unternehmen anschließend zerlegen wollen, um mit dem Verkauf einzelner Teile wie dem Netzgeschäft oder der Ökostromsparte schnell den Kaufpreis wieder hereinzuholen. Dahinter steht die Annahme, dass die Eons Einzelteile mehr wert sein könnten als im Konzern zusammen. (dpa)