Frankfurt/Main. Die Deutsche Bank erzielt im dritten Quartal einen bescheidenen Gewinn. Analysten hatten einen Verlust von 600 Millionen Euro erwartet.

Die Deutsche Bank hat im turbulenten dritten Quartal überraschend schwarze Zahlen geschrieben. Unter dem Strich erzielte Deutschlands größtes Geldhaus einen Gewinn von 278 Millionen Euro, wie das Institut am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten dagegen einen Verlust von rund 600 Millionen Euro erwartet. „Wir sind beim Umbau unserer Bank gut vorangekommen“, erklärte Vorstandschef John Cryan.

Überschattet worden sei die positive Entwicklung dadurch, „dass die Verhandlungen zu hypothekenbesicherten Wertpapieren in den USA im Zentrum der Aufmerksamkeit standen“, sagte Cryan. Das habe zu Unsicherheit geführt.

Krumme Geschäfte in den USA

Dem Geldhaus droht in den USA eine milliardenschwere Strafe wegen krummer Hypothekengeschäfte. Die US-Justiz hatte Mitte September die entscheidenden Vergleichsverhandlungen mit einer Strafforderung von 14 Milliarden Dollar eröffnet und damit den Aktienkurs der Bank einbrechen lassen.

Die Erträge – also die gesamten Einnahmen – stiegen trotz des Zinstiefs und des laufenden Schrumpfkurses im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro.

Sechs Milliarden Euro Verlust

Vor einem Jahr stand unter dem Strich ein Verlust von rund sechs Milliarden Euro, weil Vorstandschef John Cryan kurz nach seinem Amtsantritt milliardenschwere Abschreibungen vorgenommen hatte. (dpa)