Köln. Rewe-Chef Alain Caparros schlägt Sigmar Gabriel als Mediator im Tengelmann-Streit vor. So könne man erkennen, wer nicht sauber spiele.

Rewe-Chef Alain Caparros ist nach eigenen Worten bereit, einen letzten Rettungsversuch für die 15.000 Arbeitsplätze bei der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann zu unternehmen. Als Vermittler schwebt ihm dabei Bundeswirtschaftminister Sigmar Gabriel (SPD) vor. Der Mediator müsse Autorität haben und neutral sein, sagte Caparros am Freitag.

„Am besten wäre es, wenn Herr Gabriel es selbst macht. Damit man endlich am Verhandlungstisch merkt, wer es ernst meint und wer nicht sauber spielt.“ Ähnlich äußerte sich Caparros im „Tagesspiegel“.

Rewe wirft Gesprächspartnern Desinteresse vor

Der Rewe-Chef warf Tengelmann und Edeka vor, bei den bisherigen Verhandlungen über eine Fusion nicht ernsthaft an einer Einigung interessiert gewesen zu sein. Sie hätten angesichts der teuren Auflagen der umstrittenen Ministererlaubnis von Gabriel offenbar das Interesse verloren.

Gleichzeitig bekräftigte Caparros die Bereitschaft des Kölner Handelsriesen, alle Filialen von Tengelmann zu übernehmen. Rewe sei sogar bereit, die Kartellamtsrisiken zu tragen und die Verluste von Kaiser’s Tengelmann bis zum Vollzug des Übernahmeangebots zu übernehmen.

Rewe will Edeka nicht davonziehen lassen

„Für uns ist das ein strategischer Schritt. Wir wissen, das ist zu teuer. Wir wissen, das ist ein Sanierungsfall. Aber wir müssen das machen, um unsere kritische Größe zu erhalten. Der Abstand zwischen Edeka und Rewe darf nicht größer werden“, sagte der Manager.

Schon jetzt sei bei den Einkaufsverhandlungen mit der Industrie spürbar, dass Edeka eine Machtposition habe, die Rewe nicht besitze. Tengelmann hatte das Rewe-Angebot als „unseriös“ abgelehnt. (dpa)