Hannover/Berlin. Wegen Krankmeldungen kommt es bei Tuifly zu erheblichen Ausfällen. Für Freitag hat die Airline den Start von zehn Maschinen versprochen.

Immerhin zehn Maschinen von Tuifly sollen an diesem Freitag starten. Zuvor hatte die Fluggesellschaft wegen erheblichen Krankmeldungen des Kabinenpersonals den Flugbetrieb komplett eingestellt. Um Urlauber aus den Feriengebieten nach Hause zu bringen, habe die Konzernmutter Tui erneut Flugzeuge anderer Airlines gechartert, hieß es.

Das Unternehmen leidet bereits seit dem Wochenende darunter, dass sich Kabinencrews vom Dienst abmelden. Die Angestellten reagieren damit nach Aussagen von Gewerkschaften auf die Pläne der Konzernführung, aus Tuifly und Teilen von Air Berlin ein neues Ferienflugunternehmen zu schmieden.

Am Donnerstag kam es bereits zu Flugausfällen

Am Donnerstag wurden 47 von 110 geplanten Flügen ersatzlos gestrichen. „Das Unternehmen hat 18 zusätzlich gecharterte Flugzeuge anderer Airlines für Tuifly im Einsatz“, hieß es in einer Mitteilung.

Als Hintergrund werden der tiefgreifende Umbau der hoch verschuldeten Air Berlin und damit einhergehende Veränderungen bei Tuifly gesehen. Tuifly soll in eine neue Dachholding integriert werden. Arbeitnehmervertreter fürchten Job-Verluste. Auch Air Berlin musste wegen der Crew-Engpässe bei Tuifly Flüge streichen – ein Drittel der Tui-Flotte fliegt samt Besatzung für Air Berlin.

Parteien rufen zu freiwilligen Zusatzdiensten auf

„Air Berlin hat sich mit der Vereinigung Cockpit, der ver.di Tarifkommission Kabine und dem Gesamtbetriebsrat darauf verständigt, dringende Sofortmaßnahmen in Kraft zu setzen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Konkret rufen alle Parteien zu „freiwilligen Sondereinsätzen“ der Mitarbeiter auf. Dieser Aufruf gilt bis zum 9. Oktober. (ac/dpa)