Ingolstadt. Der Audi-Technikvorstand Stefan Knirsch verlässt den Autobauer. Hintergrund ist offenbar dessen Verwicklung in den VW-Dieselskandal.

Audi hat sich von seinem Technikvorstand Stefan Knirsch getrennt. Der 50-Jährige, der seinen Posten erst im Januar angetreten hatte, „legt seine Funktion mit sofortiger Wirkung nieder und verlässt das Unternehmen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat“, teilte Audi am Montag in Ingolstadt mit. Gründe wurden nicht genannt. Im Umfeld des VW-Konzerns wurde jedoch bestätigt, dass die US-Kanzlei Jones Day bei ihren Ermittlungen zum Dieselskandal im Auftrag des VW-Aufsichtsrats Informationen gefunden haben, die Knirsch massiv belasteten.

Stefan Knirsch arbeitete – mit Unterbrechungen – seit 1990 für Audi und Porsche. Ab 2013 leitete er die Motorenentwicklung bei Audi.
Stefan Knirsch arbeitete – mit Unterbrechungen – seit 1990 für Audi und Porsche. Ab 2013 leitete er die Motorenentwicklung bei Audi. © dpa | Armin Weigel

Er soll demnach bereits früher von den Manipulationen an den Dieselmotoren gewusst haben. Außerdem sollen auch Mitarbeiter Knirsch belastet haben. Knirsch war mit Unterbrechungen seit 1990 bei Audi und Porsche tätig, seit 2013 hatte er die Motorenentwicklung der VW-Tochter Audi geleitet. Knirsch war im Dezember als Nachfolger des Audi-Entwicklungsvorstands Ulrich Hackenberg berufen worden, der im Zuge der Dieselkrise abgelöst wurde. (dpa)